Ob während des Fluges, im Layover oder beim Briefing. IT ist heutzutage fester Bestandteil im Berufsalltag der Crew. Informationen werden nur noch in Ausnahmefällen auf Blatt und Papier verteilt. Der Dienstplan kann über das Internet abgerufen werden, die Aufteilung der Arbeitsplätze im Flugzeug kann über eine App auf den dienstlichen iPads festgehalten werden und Tipps für den Aufenthalt an einer Destination sind über eine App auch auf privaten Geräten abrufbar. Für Piloten und Flugbegleiter arbeiten die Systeme im Hintergrund und müssen funktionieren. Für mich geht es darum, genau diese Systeme so zu entwickeln, dass sie fehlerfrei laufen und die Crews optimal unterstützen.
Hallo, mein Name ist Yannick und ich arbeite als Specialist Systems Engineering im Crew Management Systems Bereich der Lufthansa Systems. Während der Arbeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit IT, habe aber auch das Glück dies mit der Luftfahrt zu kombinieren. IT ist für mich extrem spannend, da man aus seinen eigenen Ideen eigene Produkte entwickeln kann. Außerdem bietet das Umfeld ständig Neues, das man ausprobieren kann und man lernt immer dazu. Mir bereitet es sehr viel Spaß Anwendungen zu entwickeln, mit neuen Technologien zu arbeiten und komplexe Themenstellungen zu bearbeiten. Deshalb liegt meine Leidenschaft bei der IT.
Je länger ich mich mit Aviation beschäftige, desto interessanter wird aber auch diese Branche für mich. Damit habe ich anfangs ehrlich gesagt gar nicht gerechnet. Gerade wenn man die Flugzeuge am Himmel sieht, auf das Rollfeld blickt oder selbst im Flieger sitzt und weiß, dass man als kleiner Teil dafür sorgt, dass alles so läuft wie es soll, dann ist das sehr motivierend.
Ich habe im Oktober 2015 mit dem dualen Studium Angewandte Informatik bei Lufthansa Systems angefangen. Während der Praxisphasen habe ich verschiedene Abteilungen kennen gelernt. Das waren für mich auch die Momente, in denen mir bewusst wurde, wie komplex die Systeme für den Flugbetrieb sind. Nimmt man als Beispiel die kostengünstigste Berechnung einer Flugroute, dann werden nicht wie beim Auto nur Start und Destination benötigt. Man benötigt auch aktuelle Wetterdaten, Informationen zu Überfluggebühren, Performancedaten des Flugzeugs und noch vieles mehr. Die Berechnung wird dadurch komplizierter, es wird dementsprechend mehr Code geschrieben und mit der Zeit entsteht eine große Software. Natürlich kann man während seiner Praxisphasen bei so einem riesigen bestehenden System immer nur Kleinigkeiten verändern, aber es macht Spaß, daran zu arbeiten und bei der Verbesserung zu helfen. Auf der anderen Seite hatte ich aber auch die Möglichkeit an einem Innovationsprojekt zu arbeiten. Hier konnte ich von Grund auf die Entwicklung des Projekts mitbeeinflussen und Tag für Tag Änderungen, Neuerungen und Verbesserungen sehen. Das war ebenfalls sehr spannend.
Nun zu meinen heutigen Aufgaben. Im Oktober 2018 wurde ich im Anschluss an mein duales Studium im Bereich Crew Management Systems übernommen. Ich habe meine Entscheidung für diesen Bereich getroffen, da ich das Umfeld und die IT für Piloten und Flugbegleiter besser kennen lernen wollte. Mit der Einführung der iPhones im Cockpit und den iPads in der Kabine ist eine gute Umgebung entstanden, um mobile Applikationen zu verteilen und wichtige Informationen an die Crew zu übermitteln. Eines unserer aktuellen Projekte setzt dabei auf einen vergleichsweisen neuen Ansatz namens Progressive Web Apps. Wir evaluieren dabei, ob man durch diesen Ansatz bei der Entwicklung für mobile Endgeräte und das Web Zeit spart, während man gleichzeitig eine gute Benutzererfahrung aufrechterhalten kann. Diese Aufgabe umfasst ganz klassisch die Programmierung.
Im IT Umfeld zu arbeiten heißt aber nicht unbedingt, dass man den ganzen Tag Code schreibt. Einige meiner Aufgaben umfassen auch Gebiete, in denen man nicht programmieren muss. Eine davon befasst die technische Unterstützung bei der Einführung einer neuen Software für die Crew Planung. Bevor diese eingeführt werden kann, müssen verschiedene Standards eingehalten und Richtlinien befolgt werden. Dazu wurde die Software betrachtet und analysiert. Gerade in der heutigen Zeit sind Buzz Words wie IT Sicherheit und DSGVO oft in den Medien zu finden und werden auch bei Lufthansa ernst genommen. Deshalb habe ich mit Spezialisten von Lufthansa genau diese Themen beleuchtet, um am Ende eine Bewertung der Software durchführen zu können.
Neben dieser Arbeit gibt es noch viele andere Themen, die ich bei Lufthansa Systems kennen lernen konnte. So freue ich mich als Teil des Pepper Teams jedes Mal, wenn ich unseren kleinen Roboter betreuen und anpassen kann. Es ist eine nette Abwechslung mit Pepper zu arbeiten und immer lustig, wenn sie Witze erzählt, Fragen beantwortet oder tanzt. Besonders Spaß hat auch die Unterstützung als UI / UX Experte bei einem Design Sprint gemacht. In einer anstrengenden, aber auch sehr produktiven Woche, habe ich geholfen einen klickbaren Prototypen für ein neues Produkt zu entwerfen und zu testen.
Es gibt viele Highlights, die sich während meiner Zeit bei Lufthansa Systems angesammelt haben. Für mich ist es immer ein besonderes Gefühl, wenn man eine neue oder optimierte Anwendung vorstellt und ein positives Feedback erhält. Man weiß dann nicht nur, dass man einen guten Job gemacht hat, sondern auch, dass dadurch die IT in der Lufthansa vorangebracht wird und die Erfahrung der Crew mit IT verbessert wird.
Ich hoffe, dass Du Dir in meinem kurzen Beitrag einen kleinen Überblick über meine Arbeit und das IT Umfeld bei Lufthansa Systems verschaffen konntest. Bis zum nächsten Mal,
Euer Yannick