Glückwunsch zum 10jährigen Jubiläum als Flugbegleiterin schrieb mir meine Mama am neunten November per WhatsApp. Ich hatte gerade meine vier Tages Kurzstrecken Europatournee gestartet und freute mich im Feierabend darauf…
Hallo ihr Lieben, habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie das mit den Flugzeugen in der Luft so vor sich geht? Gibt es dort Straßen oder woher weiß…
Hallo ihr Lieben,
Heute möchte ich euch mal eine ganz andere Story erzählen!
Ich wurde von so vielen Kollegen auf meine doch eher ungewöhnliche Laufbahn bei Lufthansa angesprochen, dass ich mich dazu entschlossen habe, euch einfach mal darüber zu berichten.
Durch eine Urlaubsbekanntschaft in meiner Kindheit kam ich das erste Mal mit Flugzeugen und der Deutschen Lufthansa AG in Berührung. Eine Werftbesichtung hat meinen Berufswunsch geweckt und ich war sofort von den riesigen Vögeln der Lüfte, damals noch die Boeing 747-200, beeindruckt.
Und ich beschloss, mich nach der Schule mit knapp 17 Jahren bei Lufthansa für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Es kamen im Jahr 1985 auf knapp 40 Ausbildungsplätze zur Büroassistentin (heute bekannt als Kauffrau für Bürokommunikation bzw. -management) über 1000 Bewerber. Ich durfte mich glücklich schätzen, als eine von den ausgewählten jungen Mädchen im Jahre 1986 meine Ausbildung in Frankfurt auf der Lufthansa Basis zu beginnen.
Nach fast 2-jähriger Ausbildung in verschiedenen Abteilungen des Konzerns bekam ich eine Festanstellung.
Viele Bereiche wie AirPlus Servicekarten GmbH, Konzernkommunikation, Star Alliance bis hin zur Expertin Kommunikation Public Relations, unterbrochen mit Sabbatical und Fachabitur durfte ich u.a. mit aufbauen und kennenlernen.
Ich möchte keinen Bereich, in dem ich gearbeitet habe, missen, die tollen Menschen, die ich während der verschiedenen Positionen kennenlernen durfte. Die außergewöhnlichen Dienstreisen in alle Welt und die Veranstaltungen, die ich während meiner Zeit bei Star Alliance international organisieren und auch durchführen durfte, waren einzigartig und haben mir viele Einblicke in andere Kulturen ermöglicht.
Nach nun drei Jahren im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, innerhalb der Konzernkommunikation der Deutschen Lufthansa, in dem wir geladenen Gästen vom Vorstand sowie den Verkaufsaussenstellen weltweit, die Lufthansa Group vorgestellt und u.a. in der Werft Flugzeuge von innen besichtigt haben, hat diese Arbeit dazu beigetragen, mich meinem Traum, als Flugbegleiterin zu arbeiten, wieder näher gebracht. Ich konnte fast täglich ein Flugzeug von innen besichtigen, allerdings am Boden. Da mich der Alltag im Büro nach so vielen Jahren nicht mehr erfüllte, fasste ich den Entschluss, mich zu verändern. Auch wenn diese Entscheidung einige Einschnitte mit sich brachte, nicht nur monetär, auch die Komplettumstellung in einen anderen Arbeitsalltag mit körperlicher Arbeit, unterschiedlichen Arbeitszeiten und täglich wechselnden neue Kollegen/Innen.
Ich wollte endlich meinem Wunsch nachkommen, als Flugbegleiterin noch einmal die große weite Welt kennenzulernen und das Flugzeug als neuen Arbeitsplatz zu wählen und im Kerngeschäft des Unternehmens, direkt an der Kundenfront arbeiten.
Darum wagte ich diesen Schritt nach über 20 Jahren aus einem geregelten Tages-/Wochenablauf in eine flexible Drei-Acht-Tages-Nacht- und Schichtarbeit zu wechseln. Bis 2010 galt noch das maximale Einstiegsalter von 40 Jahren und ich wollte es unbedingt versuchen vor meinem 40. Lebensjahr. Und welch eine Freude, meine Bewerbung war erfolgreich, sodass ich 2009 mit meinem Lehrgang 1503 (d.h. Lufthansa hat bis dahin schon 1502 Lehrgänge mit meist bis zu 20 Männern und Frauen zu Stewards und Stewardessen, wie es damals noch hieß, ausgebildet) in eine neue berufliche Laufbahn gestartet bin.
Nach ca. neun Wochen theoretischer und praktischer Ausbildung mit Übungen und Schulungen für die diversen Verfahrensweisen in Notfallsituationen,
Erste Hilfe und Umgang mit Notausrüstung, durften wir gemeinsam mit einer/-m Lehrgangskollegin bzw. -kollegen auf einen Langstreckenflug gehen. Wir wurden als erstes auf das Flugzeugmuster A340 (d.h. Flugzeugmuster A330, A340-600, A340) geschult. Diese Flugzeugtypen setzt Lufthansa flächendeckend auf dem Streckennetz ein. Mein erster Flug ging nach Vancouver, Kanada im A340-600.
Ein wesentlicher Unterschied zu einem Bürojob ist, dass auf jedem Flug eine neue Crew zusammengestellt wird – je nach Flugzeugmuster zwischen fünf und 21 Kollegen/-innen die gemeinsam diesen Umlauf (so nennt man einen Einsatz von dem Standort, bei mir Frankfurt, und zurück) eingesetzt werden.
Dadurch verlangt der Job viel Flexibilität, Empathie, Geduld und Einfühlungsvermögen. Mich erfrischt der Austausch mit meinen Kollegen/-innen aller Altersklassen, unterschiedlicher Herkunft und persönlichem Werdegang.
Die Betreuung von Passagieren aus aller Welt, sowie die Entspannungsphasen und der Sport zuhause und während eines Arbeitseinsatzes halten mich jung. Auch wenn der Körper sich durch Nacht- und Schichtarbeit und Zeitverschiebung nicht austricksen lässt, stärkt er das Bewusstsein, mehr auf sich selbst zu achten und sich Gutes zu tun wie Wellnessbehandlungen, Yoga und Meditation zum Ausgleich für den Beruf. Die Abwechslung, die vielen Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen halten für mich den Geist ebenfalls jung. Wer also körperlich fit und gesund ist, sich noch einmal umorientieren möchte, kann ohne Altersbegrenzung eine neue Karriere als Flugbegleiter/-in an unseren Standorten Frankfurt und München starten, sofern Stellen ausgeschrieben sind. Weitere Infos findet ihr unter www.Be-Lufthansa.com.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden und bin mehr als glücklich, diesen Schritt gewagt zu haben.
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