Hallo liebe Blogleser,
mein Name ist Benedict Moritz Franz. Ich bin 23 Jahre alt und habe frisch im November mein Duales Studium BWL bei der Eurowings Aviation GmbH am Standort Köln begonnen. Während meiner ersten Praxisphase lerne ich die vielseitige und spannende Eurowings Technik GmbH kennen.
Kaum gestartet ging es für mich auch schon mit einer aufregenden Dienstreise los. In meiner zweiten Woche als Mitarbeiter der Eurowings, überraschten mich meine Kollegen 1 Tag vor Abflug mit den Worten „Hey, hast du morgen schon etwas vor?“ und übermittelten mir die freudige Nachricht, dass es für mich nach Sofia geht. Ich sollte unseren zuständigen Kollegen für die Base – Maintenance, Peer Becker (Contract Management, EWT) nach Bulgarien begleiten um vor Ort einen sowohl technischen als auch kaufmännischen Einblick hinter die Kulissen unsere Flugzeugwartung zu bekommen. Auf diese Weise konnte ich mir trotz meiner Betriebswirtschaftlichen Ausrichtung auch ein Bild machen von dem enormen, technischen Aufwand der sich hinter einer Airline versteckt.
„Gesagt, getan“ Keine 24 Stunden nachdem ich in den Plan meiner Kollegen eingeweiht wurde, ging es für Peer und mich auch schon los. Wir starteten durch von Köln über München ab nach Sofia. Angekommen in Sofia, ging es für uns noch in die Altstadt wo wir uns von der traditionellen, bulgarischen Küchen überzeugen lassen haben und dann ab ins Hotel, da der nächste Tag sollte aufregend und lang werden.
Der nächste Morgen. Nach dem Frühstück haben mein Kollege Peer Becker und ich uns direkt auf den Weg zur Lufthansa Technik am Sofia Airport gemacht.
Schon von weitem waren die spektakulären Hangars der LHT in den Firmenfarben zu erkennen. Nach dem ausführlichen Sicherheitscheck, konnten wir die Wartungshalle unserer Flieger betreten (für mich das erste Mal). Der erste Eindruck war wirklich faszinierend. Die Größe der Flugzeuge wird einem dann erstmal bewusst nachdem man vor, unter oder sogar auf ihnen stand. Nach der Begrüßung von seitens der bulgarischen Kollegen, hatte ich die Chance selbst einmal auf Erkundungstour in dem Hangar mit unseren Fliegern zu gehen.
Die Flugzeuge absolvieren bei unseren Base – Maintenance Standorten in Sofia, Budapest und Kaunas ihre C-, IL-, oder D-Checks bei denen sie bis zu 4-6 Wochen auf Herz und Nieren geprüft werden.
Bei einem solchen Check Fallen schnell mehrere tausend Arbeitsstunden an. Hinter einem solchen Check verbergen sich einzelne Workpackages, welche wiederum viele verschiedene Workordern und Taskcards enthalten, sprich es sind viele hunderte Arbeitsaufträge aus dem solch ein Check besteht. So werden zum Beispiel tragende Strukturteile, wie Bolzen eines Höhenruders, mit einer Art Röntgengerät auf Risse oder Festigkeit geprüft und ggfs. ausgetauscht. Außerdem werden die Triebwerke auf Herz und Nieren getestet und es kommt regelmäßig beim C-Check zum Austausch des Kabinenteppichs, was zu Folge hat, dass die Kabine komplett leer gebaut wird. Solch eine „leergeräumte“ Kabine bekam ich auf meinem Trip auch mal zu Gesicht. Ich sage euch ein komisches Gefühl. Fast geräumig genug für eine schöne Partie Fußball.
Es sind unglaublich viele Techniker zugleich an einem Flieger beschäftigt, die für die unterschiedlichsten Aufgaben zuständig sind, so dass es für mich erst einmal nach einem Fass ohne Boden ausgesehen hat. Wenn man dann aber einen Einblick in die detaillierten Ablaufpläne der Techniker erhaschen konnte, merkt man schnell, das alles Hand und Fuß hat. Übrigens „nice to know“ die Reifen eines A320 werden alle 4 Wochen gewechselt und einer von ihnen kostet so viel wie ein Kleinwagen.
Nach dem obligatorischen Cockpitfoto ging es für uns noch weiter in ein Meeting mit den LHT Verantwortlichen der Base – Maintenance Sofia, wobei es um Vertragsverhandlungen ging aber die genauen Inhalte dieses Treffens bleiben natürlich streng vertraulich. Im Anschluss ging es dann auch schon wieder Richtung Abflug Gate und über München zurück nach Cologne.
Fazit meines eintägigen Trips nach Sofia, Bulgarien. Es war wirklich eine gelungene Überraschung, mit der ich so in der zweiten Woche nicht gerechnet habe. Bei dieser Gelegenheit habe ich tolle Erfahrungen und Eindrücke von technischen Prozessen sammeln können – in einem Ausmaß, das bei Weitem nicht als alltäglich beschrieben werden kann. Ein SUPER Start in mein Duales Studium bei der Eurowings Aviation GmbH, ich würde sagen READY FOR TAKE OFF.