Wie läuft so ein Workshop mit dem Kunden?

Im Zuge meines Projektes haben wir einige Workshops veranstaltet, um unsere erste Version des Softwareproduktes vorzustellen und erstes Feedback einzuholen. Dieses Feedback konnten wir dann gleich für Anpassungen verwenden. Der Hauptteil des Workshops bestand daraus, dass die Teilnehmer die Software selbst ausprobieren und dabei Ihre Gedanken laut aussprechen. In diesen Workshops haben wir meist mit 3-10 zukünftigen Usern gesprochen und ein paar coole Methoden angewandt, die ich euch kurz präsentieren möchte.

Vorstellungsrunde

Da wir in der Autoindustrie unterwegs sind haben wir die Vorstellungsrunde etwas kreativ gestaltet.

  • Name, Position
  • Wenn du ein Auto wärst…
  • … welches wärst du und wo ginge deine erste Fahrt hin?

Diese Art der Vorstellung hat den Teilnehmern meist viel Spaß gemacht und es kamen einige lustige Antworten. Außerdem verstanden die Teilnehmer, dass es bei dem Workshop auch um kreatives Denken ging und damit konnten sie gleich bei der Vorstellung beginnen.

Start/ Stop/ Continue

Mithilfe der Start/ Stop/ Continue Methode konnten wir sehr gut die Anforderungen von den Teilnehmern herausarbeiten. Funktionen der Software, über die im Laufe der Verprobung gesprochen wurde, werden auf Karteikarten geschrieben und an einer Tafel angebracht.

  • Start/ Stop/ Continue to develop the function.

Nachdem die Verprobung beendet war, wurden die Karten mit den Funktionen nach Start/ Stop/ Continue geordnet. Funktionen, welche zusätzlich gewünscht sind bei „start“. Funktionen welche überflüssig sind bei „stop“ und Funktionen welche schon vorhanden sind, aber noch ausgebaut werden können bei continue.

MoSCoW Method

Eine sehr effektive Art der Priorisierung haben wir durch die MoSCoW Methode erreicht.

Must have (rot)

  • Funktionen, ohne die man nicht Leben könnte

Should have (gelb)

  • Funktionen, welche sehr hilfreich wären, aber nicht zwingend notwendig

Could have (grün)

  • Funktionen, welche „nice- to- have” sind

Won’t have (rot)

  • Funktionen, welche nur einen kleinen bis gar keinen Mehrwert bringen

Den vier Kategorien wurden Farben zugeordnet und die User haben entsprechend drei kleine Sticker je Farbe in die Hand bekommen. Diese Sticker konnten dann selbstständig innerhalb von 10 min vorne an dem Board mit den Funktionen angebracht werden. So konnte jeder Teilnehmer für sich selbst entscheiden, welche Funktionen ihm wichtig waren. Im Anschluss wurde die Punktzahl berechnet (Rot= 3 Punkte, gelb= 2 Punkte, grün= 1 Punkt) und man hatte die für die Teilnehmer wichtigsten Funktionen der neuen Software schnell identifiziert.

Toffifee  Feedback

Als krönender Abschluss eines Workshops haben wir das Toffifee Feedback genutzt. Jeder Teilnehmer wird aufgefordert sein Feedback zu dem Workshop zu geben und bekommt als „Belohnung“ ein Toffifee. Bei dem Feedback soll er folgende Punkte ansprechen und dabei dem Aufbau eines Toffifees folgen. Ein Toffifee besteht aus 3 Teilen: oben Schokolade, in der Mitte eine Haselnuss und umzogen mit Karamell.

  • Schokolade- der süße Anteil. Was hat dir besonders gut gefallen bzw. was findest du an dem Projekt gut?
  • Karamell- der Teil, der nervig in den Zähnen kleben bleibt. Was hat dir nicht so gut gefallen, bzw. was sind deine pain points bei diesem Projekt?
  • Haselnuss- der Knackpunkt, welcher entscheidend für den weiteren Erfolg des Projektes ist.

Nachdem jeder Teilnehmer sein Feedback gegeben hat, bekommen alle ein paar Toffifees und alle verlassen den Workshop mit einem Lächeln.