Wie im Flug sind die ersten neun Monate unseres Programmes vergangen und wir haben bereits die Hälfte des Traineeprogrammes hinter uns. Seit wir uns das letzte Mal im Mai hier mit Projektupdates gemeldet haben ist einiges passiert und wir haben weitere Cargo-Erfahrungen gesammelt – auf dem Weg zu Logistikexperten.
In der Zwischenzeit haben wir vor allem mehrtägige Trainings im Bereich Sales absolviert und sind nun hoffentlich auch echte Verkaufstalente. Da wir beide noch nicht sehr viele Erfahrungen in Sales hatten, war dies für uns sehr spannend und wir konnten mit Verkaufskollegen aus der ganzen Welt in Kontakt kommen. Gerade für uns war das sehr interessant, da man die Cargowelt sonst ja meist aus der Headquartersicht in Frankfurt betrachtet und so auch einmal Einblicke in den Alltag der Kollegen an den Außenstationen erhalten hat. Außerdem sind wir gerade dabei eine Spendenaktion für die Lufthansa help alliance zu organisieren, bei der Lufthansa-Kollegen Adventskalender kaufen und tolle Preise gewinnen können. Die Erlöse werden in diesem Jahr an ein Projekt in Vietnam gespendet, bei dem Menschen mit Behinderung gefördert werden. Da die Preise alle bei uns gesammelt werden hat sich unser Büro in ein richtiges Warenlager verwandelt.
Nun wollen wir euch einen Überblick über unsere aktuellen Projekte geben:
Manuels Schwerpunkt im letzten Projekt in der Netzplanung war es, die Prozesse beim Interlining (also Codesharing) für Fracht zu visualisieren und ein Modell zu entwickeln, mit dem man die Vielzahl an Möglichkeiten bewerten kann, die es gibt um Fracht mit anderen Airlines zu senden. Genauer gesagt bedeutet dies, dass das lufthansaeigene Netzwerk nicht jedes Land der Welt abdeckt und daher Kooperationsairlines benötigt werden um diese Länder zu erreichen. Bei der Vielzahl an Transitpunkten und Kooperationsairlines entsteht eine solche Masse an möglichen Verbindungen, dass die Bewertung ohne technische Hilfe enorme Zeit in Anspruch nimmt. Daher hat Manuel ein Modell erstellt, mit Hilfe dessen diese Verbindungen automatisch gesucht und bewertet werden. So soll es für die LCAG in Zukunft einfacher und effizienter werden, Fracht mit anderen Airlines zu senden.
Im nächsten Projekt wird sich Manuel in der Abteilung „Supply Chain Management“ aufhalten, welche versucht die Zu- und Abflüsse durch Flüge und LKWs besser aufeinander abzustimmen und somit die Effizienz des gesamten Netzwerks zu steigern. Manuels Aufgabe wird es dabei sein, die Frachtströme genau zu untersuchen und mögliche Verbesserungen zu nennen.
Sebastian hingegen hat sich im Bereich „Global Handling – Performance Management“ mit dem Thema Safety Management am Boden auseinandergesetzt. Dass Fliegen heute so sicher ist, liegt an den vielen Maßnahmen, welche technisches Versagen oder auch menschliche Fehler vermeiden sollen. Das gilt sowohl für das Fliegen selbst als auch für alle Prozesse am Boden. Auf Grundlage internationaler Vorschriften hat Sebastian eine Risikoanalyse durchgeführt und die neuralgischen Punkte in der Transportkette identifiziert sowie für diese Vermeidungsmaßnahmen entwickelt.
Im zweiten Teil des Projekts ging es darum, die so geschaffene Sicherheit messbar zu machen und möglichst permanent zu überwachen. In Zusammenarbeit mit dem Flugbetrieb und dem Lean Office der Lufthansa Cargo hat Sebastian Kennzahlen definiert und ein Tool entwickelt, mit welchem der Sicherheitsstatus am Boden an allen Flughäfen weltweit gemessen und zentral in Frankfurt ausgewertet werden kann. Noch während der dreimonatigen Projektphase konnte die Softwarelösung an acht Pilotstationen weltweit erfolgreich getestet werden – eine tolle Möglichkeit, Außenstationen sowie internationale Kollegen kennenzulernen sowie gemeinsam mit ihnen an einem Projekt zu arbeiten.
Auch bei Sebastian geht es spannend weiter – bereits mit dem Auslandsprojekt in einem ganz anderen Bereich. In der inoffiziellen Welthauptstadt und einer der größten Stationen der Lufthansa Cargo wird sich Sebastian mit der Modernisierung des Revenue Streams, vom Verkauf über die Leistungserbringung bis hin zur Bezahlung durch den Kunden, beschäftigen. In der doch so manuellen Logistikbranche gibt es viele interessante Ansatzpunkte für Verbesserungen. Doch dazu mehr im Januar, wenn Sebastian von seinem Abenteuer zurück ist!
Bis dahin wünschen wir euch einen bunten Herbst!
Grüße aus der Cargowelt,
Manuel und Sebastian