Ein Tag im Assessment Center auf dem Weg zur Flugbegleiterin

Vor nun mehr als 3 Jahren habe ich mich bei Lufthansa beworben.

Lebenslauf, Anschreiben und Zeugnisse. Kaum hatte ich das alles zusammen, habe ich mich ran an die Bewerbung gemacht. Ran an die Bewerbung zur Flugbegleiterin.

Über die Seite www.be-lufthansa.com habe ich mir erst mal ein Profil im Career Cockpit erstellt. Sobald ich alle erforderlichen Unterlagen hochgeladen hatte, musste ich einen kurzen Online Test absolvieren. Auf diesen Test konnte ich mich aber super vorbereiten, da auf der Seite Beispiele gestellt werden. Das gab mir die Möglichkeit, dass ich den Test üben konnte, bevor es dann an den eigentlichen Test ging.

Als ich diese Hürde bestanden habe, bekam ich eine Mail zur Einladung zum Telefon Interview (das ist heute übrigens nicht mehr Bestandteil des Bewerbungsprozesses). Bestandteil des Interviews war bei mir auch eine kurze Unterhaltung auf Englisch. Ich wurde damals zum Beispiel gefragt, wo ich Englisch gelernt habe.

Den Termin zum Telefon Interview konnte ich damals selbst wählen. Da ich außer Schulenglisch und einer etwas längeren Reise in die USA oder dem ein oder anderen Wochenendtrip nach England noch keine Auslandserfahrung im englischsprachigem Raum sammeln konnte, habe ich mich mit englischen Hörbüchern und der ein oder anderen Grammatik-Lektion auf das Interview vorbereitet.

Den Tipp mit den Hörbüchern habe ich von einer Freundin bekommen und kann es wirklich nur empfehlen. Im Gegensatz zu englischen Filmen konzentriert man sich bei einem Hörbuch nämlich voll und ganz auf die Sprache und wird nicht durch eine visuelle Handlung abgelenkt.

Als dann die Nachricht kam, dass ich das Telefon-Interview erfolgreich gemeistert habe, war ich erst mal überglücklich, aber auch wirklich sehr nervös. Denn das bedeutete nun, dass ich nach Frankfurt zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde.

 

LAC
Hier hat alles angefangen: Lufthansa Aviation Center (LAC)

 

Auch bei diesem Termin konnte ich mich im Karriere Cockpit für einen Termin entscheiden. Ich habe mich damals bewusst nicht für den ersten Termin, aber auch nicht für den letzten Termin entschieden. Das hat mir so nämlich Zeit verschafft, mich intensiv auf den Vorstellungstag vorzubereiten.

In der Einladung zum Vorstellungsgespräch wurde bereits angekündigt, dass auch dort nochmals mein Englisch getestet wird. Diesmal aber in Form eines Computertests, bei dem auch die Grammatik getestet werden sollte. Als Vorbereitung darauf habe ich meine alten Schulbücher noch mal rausgekramt und die Grammatik ordentlich gelernt.

Dann war es endlich soweit. Der große Tag stand bevor. Ich bin davor noch mal in die Stadt gefahren, um mir das passende Outfit zu besorgen. Ich hatte mich damals für ein klassisches Kostüm entschieden. Wichtig ist vor allem, dass man sich an dem Tag wohl fühlt. Denn sonst kann man auch nicht man selbst sein. Ich habe mir für das Vorstellungsgespräch die Haare zu einem geflochtenen Pferdeschwanz zusammengebunden. Bei dem Make Up habe ich auf dezente Farben gesetzt.

Mein Vorstellungsgespräch hat damals im Lufthansa Aviation Center in Frankfurt stattgefunden. Dort habe ich dann zusammen mit 5 Mitbewerbern den Tag zusammen gemeistert. Ich erinnere mich noch, dass wir alle 5 wirklich sehr nervös waren. Da uns allen vor allem der englische Teil Sorgen bereitet hat, kam einer meiner Mitbewerber auf die Idee, doch mal für 10 Minuten Englisch miteinander zu sprechen. Das kann ich wirklich empfehlen. Ich konnte mich so direkt besser in die Sprache reinfinden. Inzwischen gehört es für mich zum Alltag, Englisch zu sprechen. Bevor ich Flugbegleiterin wurde, habe ich mich wie gesagt, außer im Urlaub oder vielleicht das ein oder andere Mal im Büro nie wirklich auf Englisch unterhalten müssen. So hat mir das ein wenig die Nervosität genommen und wir sind direkt als Gruppe zusammengewachsen.

Das Vorstellungsgespräch hat, soweit ich mich noch richtig erinnern kann, bei mir ca. 4 – 5 Stunden in Anspruch genommen. Dabei mussten wir alle den Englisch- Test, ein Rollenspiel, eine Gruppenaufgabe und ein Einzelinterview über uns ergehen lassen. Im Einzelinterview wurde auch noch mal ins Englische gewechselt.

Ich weiß noch, wie fasziniert ich von dem Gebäude und von der ganzen Atmosphäre war. Grundsätzlich kann ich sagen, dass das Vorstellungsgespräch anspruchsvoll war, aber nicht unmeisterbar. Wenn man sich gut vorbereitet und grundsätzlich für den Beruf geeignet ist, kann man den Tag erfolgreich meistern. Ich weiß auch noch, dass ich damals ehrlich zugegeben habe, dass ich nervös bin. Die Kollegen, die einen durchs Interview begleiten, sind auch alle Menschen wie du und ich und wollen einem auf keinen Fall etwas Böses. Und dass man nervös ist, zeigt ja auch, wie wichtig einem die Sache ist.

Als letzten Tipp für dich habe ich jetzt noch: Bleibe du selbst. Versuche, dich nicht zu verstellen oder eine Rolle zu spielen, die deiner Meinung nach erwartet wird. Bleibe natürlich und versuche dich auf jeden Fall zu entspannen. Dann klappt das auch mit dem Flugbegleiter-Werden und wir sehen uns vielleicht ganz bald schon auf Strecke!

Bei mir war die Zusage übrigens bereits am nächsten Tag in meiner E-Mail-Postbox und ich konnte mir meinen Starttermin für den Flugbegleiter-Lehrgang buchen.

Wenn du Fragen hast oder an meinen Reisen teilhaben möchtest, dann schaue doch gerne mal auf meinem Instagram Profil oder meinem Blog vorbei.

Bis ganz bald.

Dani