Hallo ihr Lieben,

ich fliege nun seit mehr als 2,5 Jahren bei Lufthansa durch die Welt. Jeder Flugbegleiter in einer Vollzeit-Anstellung wird bei Lufthansa auf drei Flugzeugmuster geschult. Zwei Langstrecken-Muster und ein Kurzstrecken-Muster. Bei mir ist das der A380, der A340 und der A320. Bei Lufthansa bietet der A380 eine Kapazität für 509 Passagiere. Nun habe ich mal grob überschlagen wie viele Menschen einem da pro Monat im Schnitt begegnen. Über 2000 Menschen, denen ich jeden Monat Hallo und Auf Wiedersehen sage. Aufs Jahr gerechnet, ergibt das eine riesengroße Zahl. Aber wer außer mir steht denn da noch zur Begrüßung? Worauf ich hinaus möchte, sind meine Kollegen. In mehr als 2,5 Flugjahren habe ich nicht nur eine Vielzahl an Passagieren kennen gelernt, sondern mir sind auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Kollegen über den Weg gelaufen. An manche erinnert man sich kaum noch, andere bleiben einem im Gedächtnis und wieder andere werden sogar zu besten Freunden.

In dieser Blogpost-Reihe möchte ich euch eine kleine Auswahl an Kollegen vorstellen, mit denen ich in den letzten 2,5 Jahren unterwegs war. Ich möchte euch erzählen, was ich mit ihm oder mit ihr erlebt habe, aber vor allem möchte ich euch zeigen, was für unterschiedliche Persönlichkeiten bei Lufthansa arbeiten und dass wir am Ende an Bord trotz der Unterschiede doch als ein perfektes Team zusammen arbeiten. Dazu habe ich jeden der Kollegen für ein kleines Interview zur Seite genommen, um euch den Beruf eines Flugbegleiters auch mal aus einer anderen Perspektive zeigen zu können.

Milad

Ich war auf einem Flug von Los Angeles nach Frankfurt unterwegs und habe in der Economy Class gearbeitet. Milad ist als Passagier aus seinem Urlaub nach Hause geflogen.

Unter Flugbegleitern ist es gängig, dass man sich, wenn mal als Passagier mit Lufthansa fliegt, kurz seinen Kollegen als Flugbegleiter vorstellt. So hat das auch Milad gemacht. Für mich war es ein ganz besonderer Rückflug. Wer meinem privaten Blog folgt, weiß, dass mein Freund in Los Angeles lebt. Da mein Herz aber auch schon vor meinem Freund für Los Angeles geschlagen hat, hatten Milad und ich schnell ein Gesprächsthema.

Ich erinnere mich aber deshalb noch so gut an den Flug, weil ich genau an diesem Morgen meinen Freund beim Surfen kennen gelernt habe.

Milad, deine Homebase ist genau wie meine in Frankfurt. Kommst du ursprünglich aus Frankfurt?

“Nein, ich bin in Hannover geboren und lebe aber inzwischen in der Nähe von Frankfurt.”

Was ist deine Funktion bei Lufthansa? 

“Ich bin seit dem 01.05.2015  als Flugbegleiter bei der Lufthansa eingestellt. Ich habe mit einem Teilzeit-Modell angefangen, aber fliege inzwischen Vollzeit.”

Welche Flugzeugmuster fliegst du?

“Im Grundlehrgang wurden wir auf die Boeing 747 geschult. Mit Beendigung meiner Probezeit bekamen wir relativ schnell noch das Kurz- und Mittelstreckenmuster, welches von der Airbus-320-Familie angeflogen wird. Ein halbes Jahr später stand schon die Schulung für den Airbus 340 im Plan.”

Was ist für dich das Besondere an dem Beruf? Was ermöglicht dir der Beruf, auch bezogen auf dein privates Ich?

“In keinem Beruf der Welt gewinnt man in so kurzer Zeit so viele Eindrücke wie als Flugbegleiter: angefangen, mehr über die Geschichte eines Landes zu erfahren, bis hin zur Kultur. Man hört viel über Sitten und Bräuche. Doch dies hautnah zu erleben ist etwas komplett anderes. Wer kann von sich behaupten, das leckerste Sushi in Japan oder das saftigste Steak in Argentinien gegessen zu haben? Am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro die beste Kokosnuss zu genießen, mit Blick auf das wunderschöne Meer. Dies sind alles Dinge, die ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte.

Nun möchte ich aber noch etwas zum „Crewleben“ sagen. Ich bin unendlich dankbar, so viele tolle Menschen in kurzer Zeit kennen gelernt zu haben. Es haben sich wahnsinnig vertraute Freundschaften entwickelt. Die schönen Eindrücke teilen zu können und gemeinsam zu lachen, genieße ich sehr. Dazu habe ich das perfekte Zitat:

„Das Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt“ – Albert Schweitzer

Auch meinen Leidenschaften kann ich dank des tollen Berufs sehr gut nachgehen.

Ich tanze seit meinem 10. Lebensjahr und habe als Tänzer gearbeitet. Ich habe viel unterrichtet und auch Unterricht genommen. In meinem Urlaub fliege ich sehr gerne nach Los Angeles, um mich als Tänzer weiterzubilden. Diese Möglichkeit besteht auch im Layover. Sei es in New York, Los Angeles, Orlando oder einfach mal in einem kurzen Hamburg-Layover. Ich besuche Tanzschulen und nehme dort Unterricht. Diese Möglichkeiten hatte ich vor dem Job als Flugbegleiter nicht. Dafür bin ich unendlich dankbar!”

Wohin fliegst du am liebsten bzw. was ist dein Lieblingslayover?

“Mein Herz schlägt einfach für Rio de Janeiro. Das leckere  Essen, die unglaublich herzlichen Menschen, der wunderschöne Strand und natürlich das einmalige Wetter.”

Wie sieht ein typisches Layover für dich aus?

“Ich mach es mal kurz. Ankommen, entspannen, die Stadt entdecken, mit der Crew essen gehen und einfach Spaß haben.”

 

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei dir, Milad für das tolle Interview bedanken. Wer möchte, den nimmt Milad übrigens auf seinem Instagram Account mit auf seine Reisen.

 

Vanessa

Als nächstes möchte ich euch Vanessa vorstellen. Vanessa liebt Los Angeles genauso wie ich. Allerdings nicht wegen dem Surfen, sondern wegen dem tollen Licht in Kalifornien. Da Vanessas Herz nicht nur für die Fliegerei, sondern auch für die Fotografie schlägt, arbeitet sie bei Lufthansa in einem Teilzeit-Modell.

Vanessa hat sich vor allem auf die Hochzeits- bzw. Paarfotografie spezialisiert. So ist sie durch Zufall auf meinen Blog gestoßen. Und da sie super gerne mal ein Paar im kalifornischen Licht fotografieren wollte, hat sie mich angeschrieben und mich gefragt, ob mein Freund und ich Lust auf ein Paar-Shooting hätten. Da habe ich natürlich nicht lange überlegt und zugesagt. So kam es, dass wir uns einen Los-Angeles-Flug gemeinsam requestet haben. Neben den super Bildern, die dabei entstanden sind, habe ich in Vanessa auf jeden Fall auch eine neue Freundin gefunden. Wer jetzt neugierig auf die Bilder ist, die dabei entstanden sind der darf gerne mal auf Vanessas Instagram Account oder auf ihrer Homepage vorbeischauen.

 

 

Seit wann fliegst du bei Lufthansa?

“Ich fliege seit 10 Jahren als Flugbegleiterin bei Lufthansa.”

Welche Flugzeugmuster fliegst du?

“A320 / A340 / A380.”

Was ist für dich das Besondere an dem Beruf? Was ermöglicht dir der Beruf, auch bezogen auf dein privates Ich?

“Das Besondere an dem Beruf ist für mich, dass ich viele private Interessen damit vereinen kann. Ich reise gerne und genieße es, viele unterschiedliche Menschen kennen zu lernen. Meine Kollegen sind besonders klasse. Meine große Leidenschaft ist die Fotografie. Ich kann meine Kamera mit ins Layover nehmen und an fernen Orten Momente festhalten. Ich sehe es so, dass man in diesem Beruf nach der Arbeit immer eine Belohnung bekommt. So freue ich mich auf dem Weg nach Los Angeles immer auf das Meer und meinen Lieblings-Sushi-Laden. Auf dem Weg nach Singapur freue ich mich auf das schöne Hotel und Ausflüge in den Beach Club oder zur Street Kitchen. In New York gibt es meinen Lieblings-Burger, gute Shopping-Möglichkeiten und den Spaziergang durch Brooklyn bis zum Wasser mit Blick auf die Skyline. Mal kann ich dabei Zeit alleine verbringen und abschalten vom Alltags-Stress mit Hausputz, Wäsche machen und dem Gefühl, dass immer etwas zu tun ist. Oder ich kann tolle Gespräche mit völlig unterschiedlichen, großartigenKollegen jeden Alters führen, die alle ganz besonders sind. Es findet sich auch immer jemand für Ausflüge. Ich sehe es also als Geschenk, diese Möglichkeit zu haben und nutze diese positive Energie während des Fluges und gebe diese weiter.”

Wohin fliegst du am liebsten bzw. was ist dein Lieblingslayover?

“Mein Lieblingsziel ist Singapur. Ich liebe die Mischung aus Stadt, Moderne und Natur. Es ist immer warm dort, ich kenne mich vor Ort sehr gut aus und ich finde von Entspannung über gutes Essen, Shoppen und Sightseeing alles vor Ort.”

Wie sieht ein typisches Layover für dich aus?

“Nach einem Flug bin ich meistens sehr müde und es passiert nicht mehr viel. Ich gehe dann meistens noch etwas leckeres essen und lasse den Tag ausklingen, bevor ich in einen tiefen Schlaf falle. Erholung im Layover ist für mich sehr wichtig, da es mir wichtig ist, den Rückflug fit anzutreten. Wenn ich einen freien Tag vor Ort habe, versuche ich eigentlich immer etwas zu unternehmen. Sehr gerne verbringe ich Zeit in der Natur oder am Strand. Oder ich nehme meine Kamera und schaue, was und wer mir vor die Linse läuft.”

Was gibt dir die Fliegerei, das du auf keinen Fall mehr missen möchtest?

“Die Fliegerei gibt mir Abwechslung. Meine Karriere begann im Büro. Das empfand ich als sehr eintönig. Wenn ich in den Flieger steige, weiß ich vorher nie, was mich genau erwartet, denn es hängt sehr von den Gästen und der Crew ab. Ich liebe Menschen und bin froh, die Möglichkeit zu haben, so viele interessante Persönlichkeiten zu treffen. Ganz egal, ob Kollegen wie dich, die viel lachen und durchs Layover surfen. Oder ältere Kollegen, die viel aus der alten Flieger-Zeit berichten und im Layover das Museum aufsuchen. Das ist viel wert und ich möchte es nicht missen.”

 

Vielen Dank an dieser Stelle auch an dich, liebe Vanessa.

 

In “Die Mischung, die es ausmacht – Part 2” stelle ich euch dann Lea und Anke vor. Zwei völlig unterschiedliche Kollegen. Lea ist Flugbegleiterin und Anke Pilotin. Ihr dürft euch auf zwei ganz wunderbare Persönlichkeiten freuen.

Seid gespannt!

Eure Dani

P.S.: Habt ihr schon meine Videoclips auf YouTube/BeLufthansa gesehen? Dort findet ihr die Playlist Lufthansa Flugbegleiterin Dani on Tour 🙂