Hallo zusammen aus München, ich freue mich, zum ersten Mal einen Blogeintrag für euch zu verfassen. Dafür möchte ich mich jedoch erst einmal kurz vorstellen.
Mein Name ist Anna, ich bin 24 Jahre alt und seit knapp zwei Jahren arbeite ich als Flugbegleiterin bei der Deutschen Lufthansa. Meine Homebase ist München, das heißt, ich bin in München stationiert und generell beginnt jeder meiner Umläufe in München (in der Fliegersprache würde man „ex MUC“ sagen).
Im heutigen Blogeintrag erzähle ich euch von einer Begegnung mit einer Kollegin, unserem gemeinsamen Vorhaben (…“Lass uns mal zusammen requesten“) und der tatsächlichen Umsetzung, die sich als ein tolles und unvergessliches Erlebnis entpuppte.
Meine Kollegin Dani aus Frankfurt hat euch bereits in einem Blogeintrag Mitte Februar erklärt, was es mit dem Stand-By-Dienst auf sich hat. So kam es, dass ich während eines Stand-By-Dienstes glücklicherweise schon nach 1,5 Stunden den erlösenden Anruf bekam: es geht nach New York! Die Freude war riesig und es sollte noch besser kommen…
Schon zu Beginn im Briefing herrschte gute Stimmung und auch während der Arbeit an Bord haben wir uns bestens ergänzt, sodass wir 6 Mädels aus dem Economy-Class-Team uns auch für den nächsten Tag verabredet haben. Nach einem wunderbaren gemeinsamen Layover in New York und einem angenehmen Rückflug ist es unter uns Flugbegleitern üblich, dass wir uns offiziell von der ganzen Crew mit Handschlag oder Umarmung verabschieden. Bei der Verabschiedung fallen dann oftmals die typischen Worte „Lass uns doch mal zusammen requesten“ (requesten bedeutet, dass wir bei der Plangestaltung für den nächsten Monat Wünsche äußern, die je nach Seniorität berücksichtigt werden können. Requests kann man nach verschiedensten Kriterien abgegeben, wie beispielsweise Destination, Einsatztage eines Umlaufs, Abflugsdatum, etc.).
Durch private Termine, Urlaub, Teilzeiten und vielen weiteren Gründen ist es oftmals sehr schwierig, das Vorhaben auch wirklich in die Tat umzusetzen, jedoch nicht für meine Namensvetterin Anna und mich. Somit kam es, dass sich Anna und Anna bereits 2 Monate später einen Umlauf nach Delhi zusammen requestet haben mit dem Vorhaben, gemeinsam das Taj Mahal zu besuchen. Während des Fluges hat sich eine weitere interessierte Kollegin entschlossen uns zu begleiten und bereits am nächsten morgen 6 Uhr stand unser Fahrer vor dem Hotel und wir sind zu Sonnenaufgang Richtung Taj Mahal aufgebrochen. Nach circa 3 Stunden Fahrt erreichten wir die Stadt Agra, sammelten unseren Guide ein und los ging das Abenteuer. Unser Guide erklärte uns die geschichtlichen Hintergründe zum Taj Mahal, versuchte uns die Unterschiede der verschiedenen Religionen und Sprachen, die es in Indien gibt, näherzubringen und zu guter Letzt entpuppte er sich auch noch als professioneller Fotograf, der dafür sorgte, dass wir die typischen Taj Mahal Momente auch in einigen Fotos festhalten können. Auf dem Rückweg nach Delhi baten wir unseren Fahrer, einen Halt bei seinem Lieblingsspot für indisches Streetfood einzulegen, und so kamen wir noch in den Genuss, sehr authentisches und wirklich gutes indisches Essen zu probieren.
Wie ihr euch vorstellen könnt, haben wir auf dem Rückflug noch von dem tollen Ausflug gezehrt und es herrschte wieder einmal eine sehr angenehme Stimmung an Bord und auch die anderen Kollegen freuten sich mit uns über unser „Erlebnis“ Taj Mahal. Meiner Meinung nach ist diese Kollegialität und Herzlichkeit zwischen Kollegen bei uns Flugbegleitern etwas ganz besonderes; man lernt sich auf kurze Zeit manchmal doch sehr intensiv kennen und hat dabei ganz besondere Begegnungen und oftmals entstehen Freundschaften aus der kurzen Zeit, die wir während eines Umlaufs zusammen verbringen.
Zurück in München, verabschiedeten wir uns wieder ganz gewöhnlich von der Crew, man wünschte sich eine gute Heimfahrt und einen erholsamen Feierabend; bei Anna und mir fielen wieder die typischen Floskeln… „Lass uns mal wieder zusammen requesten“.
Ich hoffe mein Blogeintrag hat euch gefallen und trägt dazu bei, dass ihr einen weiteren Einblick in unseren Alltag als Flugbegleiter bei der Deutschen Lufthansa bekommt.
Bis zum nächsten mal,
Anna