Hallo meine Lieben,
mein Name ist Banu und ich bin Flugbegleiterin bei Lufthansa. Die meisten von euch kennen mich ja schon über meine Instastories bei BeLufthansa auf Instagram.
Ich will euch heute von meinem Abholer nach Teheran erzählen, aber vorweg: “Abholer”?!! Das sind die Flüge, wo wir Minimum Ruhezeit vor Ort haben, also, wir landen am dritten Tag des Umlaufes wieder in Frankfurt. Teheran, und ein paar andere Ziele, ist genau so ein Abholer, d.h. wir fliegen am Mittag los, kommen Ortszeit am Abend an, gehen schlafen und haben am nächsten Tag abends wieder Pick up, fliegen durch die Nacht und landen an dem besagten dritten Tag früh morgens in Frankfurt. So ein Teheran-Flug ist immer perfekt für all das, was man zu Hause nicht mehr schafft; Steuererklärung, Serienmarathon, ein Buch lesen oder den ganzen Tag Beauty machen … nun, wie ihr euch vorstellen könnt, mache ich natürlich Beauty; all das, wozu ich zu Hause keine Zeit habe oder es unangenehm ist, neben meinem Schatzi zu machen 😉 Mädchensachen halt …
Nachdem ich am Morgen nach der Ankunft aufgestanden bin – und ich habe mal richtig ausgeschlafen -, habe ich erst mal lecker gefrühstückt. Ihr wisst ja, dass ich immer mein selbstgemachtes Müsli dabei habe. Und damit ich dennoch nicht alleine auf dem Zimmer essen muss, bin ich erst mal damit in die Crewlounge. Das Hotel in Teheran hat für uns immer ein Zimmer auf einer ganzen Etage frei, worin ein grosser Frühstückstisch steht und wir nach Belieben zu jeder Zeit essen und trinken können. Und weil wir Frauen in Teheran Kopftuchpflicht haben, ist es in der Crewlounge entspannter zu essen, da wir hier das Kopftuch ausziehen dürfen und ebenfalls mit unseren männlichen Kollegen gemeinsam am Tisch sitzen können.
Nach meinem leckeren Müsli mit Obst ging es wieder zurück aufs Zimmer; ich wollte ja rechtzeitig wieder fertig sein, da mich unser Kapitän beim Frühstück überredet hatte, am Abend etwas Essen zu gehen … auswärts.
Ich habe ganz entspannt angefangen mit einer Haarmaske zum Selber-Anrühren. Alles, was ich dazu brauche, ist definitiv in jeder Hotelküche zu finden, nämlich Olivenöl, Ei und Honig. Nachdem ich die Masse schön angerührt habe, konnte es losgehen: angefangen am Oberkopf, habe ich die Maske bis in die Spitzen eingeknetet, sie gibt meinem Haar Feuchtigkeit (ihr wisst, oben in der Luft verlieren wir so viel Feuchtigkeit), schützt die Spitzen vor Spliss und macht das Haar glänzend und geschmeidig. Ich habe die Enden zu einem Dutt hochgedreht und den Timer des Handys auf 60 Minuten gestellt. Nun das Gesicht: da habe ich mir eine Maske von zu Hause mitgebracht und zwar eine koreanische Gesichtsmaske von meinem letzten Seoul-Umlauf, denn Korea und Japan sind die Spitzenreiter, was Beauty angeht, und ich decke mich mit Masken, Wässerchen und den neuesten Hightech-Vlies-Masken-Tralallas jedesmal zu, wenn ich da bin. Nennen wir Korea doch meinen Beautyplanet 🙂 Nun, die Maske, die ich dabei hatte, war mit der doppelten Menge an Feuchtigkeit. Ihr wisst, meine Haut braucht viel Feuchtigkeit beim Fliegen und im Alter. Algen als Reinigung vor Schmutzpartikeln und natürlich Goldpartikel für den anhaltenden Glow danach. Nun hier waren die Algen etwas dominant und ich sah aus, wie ein Marsmännchen. Aber es war ja nicht schlimm, da ich alleine war in meinem Zimmer. Und last but not least habe ich aus Deutschland noch eine weitere Feuchtigkeitsmaske für die Mundwinkel und die Augenwinkel dabei gehabt und selbstverständlich kam das auch noch drauf 😉 …den Timer wieder auf 20 Minuten gestellt und weitergeht’s … Während alles schön einwirkte, waren die Fingernägel dran .. .aber das muss ich euch ja nicht erklären 😉 … nach 60 Minuten nun waren mein Gesicht abgewaschen, Fingernägel fertig und nun konnte ich schöööööööööön lange duschen.
Das Ergebnis ist ein Traum, meine Haare waren ganz weich und unglaublich glänzend, mein Gesicht hat nach der Dusche noch ein Aufbauserum aus dem Drogeriemarkt in Deutschland bekommen und die Fingernägel Kokosöl … für das gute Gewissen gab’s noch einen Apfel zwischendurch, denn – one apple a day keeps the doc away –
Schön eingepackt und mit strahlendem Haar und Gesicht, ging es runter in die Lobby, dort warteten bereits die Kollegen mit einem Bärenhunger. Auch ich hatte bis auf mein Müsli und den Apfel natürlich nichts gegessen. Angekommen im Restaurant, gab’s dann erst mal einen frisch gepressten Granatapfelsaft der ULTRA-SUPER-lecker ist. Wenn ich so viel für meinen Körper mache, fühle ich mich dann immer doppelt gut, denn ich habe nur diesen einen Körper, also bin ich gut zu ihm, denn er muss ja auch für mich durch die Nacht fliegen 🙂
Da ich für mich festgestellt habe, dass ich einmal am Tag etwas Richtiges zu essen brauche, also eine grosse Mahlzeit, war natürlich meine Entscheidung im Restaurant nicht schwer. Es gab leckeres Fladenbrot aus dem Ofen, eine Tomaten-Auberginen-Marmelade und Kebab. Aber als das Dessert kam, war ich wieder einmal davon überzeugt, wie toll es ist, andere Kulturen kennen zu lernen, denn es gab schwarzen Tee mit Datteln, Wallnüsse, frische Cranberries und ein Obst, was ich/wir nicht kannte/n. Perser nehmen nie Zucker zu ihrem Tee. Sie versüßen ihn einfach mit Datteln, d.h. soviel wie: ein Schluck Tee und ein Biss von der Dattel u.s.w. Aber natürlich musste das unbekannte Obst auch noch probiert werden 🙂 es war klein, orange und schmeckte wie Mirabellen. Aber da leider niemand Englisch sprach in dem Restaurant, wissen wir auch bis heute nicht was es eigentlich war 🙂
Zurück im Hotel, ging es dann gleich noch mal ins Bettchen, ehe es um 00.30 Uhr zum Pick Up ging, und nach kurzen 4.40 Stunden durch die Nacht waren wir dann auch 15 Minuten vor unserer geplanten Zeit in Frankfurt angekommen.
Zu Hause angekommen, bekam ich dann ein Küsschen von Schatzi zusätzlich, da ich so besonders schön aussehen würde heute und ich hätte einen “Glow” 😉 (und JA, er benutzte wirklich den Ausdruck “Glow”)
Ich freue mich schon, euch von meinem nächsten Umlauf zu berichten .. .also “all faces in flight”.
Eure Banu