Hallo erstmal,
eigentlich wollte ich an dieser Stelle über meinen ersten längeren Umlauf auf der Kurzstrecke berichten. Dieser hätte sich über 3 Tage gestreckt mit Übernachtungen in Bilbao und Tallinn. Zwei Tage vorher ging es mir allerdings nicht so gut – ich hatte einen Schnupfen. Normalerweise kein Problem, doch fliegen kann man so nicht. Ein Druckausgleich ist so nicht möglich und es könnte in starken Schmerzen resultieren. Ich habe mich daraufhin krankgemeldet. Nachdem es mir zwei Tage später schon besser ging, meldete ich mich gesund und wartete gespannt auf meinen neuen Einsatzplan. Am Abend war es dann soweit…
…es geht nach China ! Nanjing um genau zu sein. Ich war sehr überrascht und erfreut zugleich. Ich war noch nie in China und hatte in diesem Monat auch eher mit einem anderen Kurzstreckenflug gerechnet. Am nächsten Tag sollte es dann schon losgehen und wir würden dort 3 Nächte übernachten. Normalerweise recherchiere ich im Internet, was man vor Ort alles machen kann. Diesmal hatte ich dafür leider keine Zeit und nahm mir vor, einfach alles spontan zu gestalten. Über 11 Stunden sollte der Flug auf unserem Airbus 340 mit der Registrierung D-AIFC dauern.
Mit an Bord hatten wir dann noch 3 regionale Flugbegleiter aus China. Dies ist für uns von besonderem Wert, da sie die Kultur des Ziellandes genau kennen. Man lernt schließlich nie aus. 9 Flugbegleiter waren wir insgesamt an Bord und es war ein richtig gutes Team. Auch wenn der Flug relativ lang war, hatten wir viel Spaß. In Nanjing angekommen, fuhren wir mit unserem Crewbus erst mal ins Hotel. Ein paar Stunden schlafen und dann in die Stadt – das war der Plan, den wir ausgemacht hatten, bevor dann jeder in seinem Zimmer verschwand. Die Aussicht will ich euch nicht vorenthalten.
Am Abend sind wir dann zu einem Restaurant gefahren, in dem der Koch vor uns das Essen zubereitet hat. Hier konnte man viele lokale Köstlichkeiten probieren und danach war auch echt jeder satt.
Am zweiten Tag habe ich dann mit einer Kollegin die Stadt besichtigt. Es kam mir alles so riesig vor und mit über 5 Millionen Einwohnern ist Nanjing auch wirklich nicht klein. Viele Schilder sind noch nicht in Englisch und so war es teilweise nicht leicht, sich zurechtzufinden.
Eigentlich wollten wir noch nach Shanghai fahren, allerdings gab es keine Zugtickets mehr. Das heb ich mir dann für das nächste Mal auf. Stattdessen haben wir einen chinesischen Tempel besucht.
Am letzten Tag wollte ich einfach nur ausschlafen und mich noch auf den Flug nach Frankfurt vorbereiten. So kann sich alles ändern. Statt ca. 1000 km von zuhause entfernt zu übernachten, war ich plötzlich über 8500 km entfernt. In unserem Job muss man flexibel sein, kann sich aber auf tolle Überraschungen wie diese freuen 🙂
Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Mal. Mehr von mir gibt’s auch auf Instagram
Euer Tebin