Als Mitarbeiter/-in der Lufthansa sammelt man zwar keine Meilen, dafür aber Meilensteine. Und das sind nicht wenige: das bestandene Auswahlverfahren, der abgeschlossene Lehrgang, der erfolgreiche Mitlauf – das sind nur die großen Momente. Aber man ist auch stolz auf das erste Gate, das man allein abgefertigt, das erste Problem, das man gelöst hat und auf das erleichterte Lächeln eines Passagiers, dessen Reise man vielleicht sogar retten durfte. Und dann verfliegen auf einmal die ersten sechs Monate und es ist soweit: das Ende der Probezeit – jetzt ist man offiziell Lufthanseat/-in. Genau an diesem Punkt bin ich gerade angekommen. Seit April arbeite ich schon als Check-in Agent in München und unterstütze von nun an auch das Team hier auf BeLufthansa mit Blog-Beitraegen. Ich setze also gleich zwei Meilensteine auf die Sechs-Monate-Marke und erzähle Euch, wie es sich anfühlt, das Flughafen-Fieber zu haben.
Angefangen habe ich bei der Lufthansa als wahre Quereinsteigerin. Und tatsächlich begegnet man Kollegen mit spannenden Lebensläufen, aus vielen Altersgruppen und Ländern. Überhaupt hat man in diesem Job mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun. Und immer wenn man glaubt, dass man den Arbeits-Alltag im Griff hat, kommt ein Passagier um die Ecke, der einen so besonderen Wunsch oder ein so verzwicktes Problem hat, dass man fast aufrichtig lachen muss.
Für mich ist es immer eine ganz besondere Erfahrung, dass in solchen schwierigen Situationen Kollegen da sind, auf die man sich verlassen kann. Wir am Boden arbeiten im Schichtdienst – das bedeutet, dass der Wecker manchmal zu wahrlich verrückten Uhrzeiten klingelt. Und wenn man dann (dankbar, dass man in der Früh nicht über die Outfit-Wahl nachdenken musste) am Schalter ankommt und ein breites Grinsen von der Lieblingskollegin kassiert, kommt man gut durch den Tag.
Apropos durch den Tag kommen: Freunde, das ist mein erster Beitrag, also gebe ich Euch mit, was ich bisher gelernt habe. Auch am Boden muss man gut auf die Gesundheit achten. Wir bewegen uns zwar nicht mit 800 km/h in 10.000 Metern Höhe, dafür aber durchaus 10 km am Tag zu Fuß durch den Flughafen. Gute Schuhe, viel trinken, gesunder Schlaf und Essen sind also Pflicht. Die „kleinen“ Sachen wie Schuhe lenken wirklich ab, wenn sie nicht passen. Und keiner möchte von einer Dame auf drei Strecken mit Sondergepäck eingecheckt werden, die nur daran denkt, dass ihr bald die Füße abfallen. Und auch da helfen einem oft die Kollegen: So manche Schuh-Tipps, Abkürzungen im Flughafen (und die dort besten Ecken zum Essen) wechseln den Besitzer über den Flurfunk, also spitzt die Ohren!
Kein Tag ist hier wie der andere, manchmal reichen einem zwei Hände, Augen und Ohren nicht aus und doch ist es auch nach sechs Monaten noch aufregend, das Tuch zu binden und den gelben Ausweis anzustecken. Im Gegensatz zu Statusmeilen ist es nicht immer klar, wo der nächste Meilenstein liegt – aber ich werde berichten!