Mein Fazit aus zwei Jahren fliegen + was ich vom Surfen für meinen Beruf lernen kann

Zwei Jahre ist es her, dass ich zum ersten mal in meine Uniform geschlüpft bin und mich mit meinem Koffer auf den Weg zum „Dienstantritt“ gemacht habe.

Für mich war die “Welt einer Stewardess” immer unglaublich faszinierend. Heute noch in Frankfurt, morgen in New York City und nächste Woche vielleicht schon in Hongkong. Inzwischen habe ich mich an meinen Arbeitsplatz über den Wolken gewöhnt und auch daran kaum zu Hause, und doch überall auf der Welt zu Hause zu sein.

Ich in der Turbine eines A320
Das Foto zeigt mich bei einem meiner ersten Umläufe.

Ich fliege nun wie gesagt seit zwei Jahren um die Welt und habe durch meinen Beruf als Flugbegleiterin schon wirklich viel von der Welt sehen und noch viel mehr erleben dürfen. Ich liebe meinen Beruf inzwischen so sehr, dass ich mir im Moment nichts anderes mehr vorstellen könnte. Doch der Beruf hat tatsächlich auch Schattenseiten. Gerade am Anfang hat vor allem das persönliche Umfeld sehr damit zu kämpfen. Immerhin ist man viel unterwegs, man verpasst Geburtstage von seinen Liebsten, muss auch an Feiertagen wie Ostern, Weihnachten oder Silvester fliegen, ist quasi ständig gejetlagged und gar nicht zu sprechen von den vielen Nachtflügen bei denen der Körper immer wieder an seine Grenzen geht. Trotzdem würde ich jedem der mich fragt, sagen: Ja! Ja, werde Flugbegleiter/in! Es ist zwar nicht so glamourös wie es scheint, aber es ist meiner Meinung nach trotzdem noch ein Traumjob. Ein Traumjob, der einem sowohl bei der Arbeit als auch im Privatleben viele Möglichkeiten bietet.

Was hat das jetzt aber alles mit Surfen zu tun? Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Job auf dieser Welt, der mir so viel Freiheiten durch die gewonnene Freizeit gibt, dass es mir möglich ist, nicht nur im Layover meiner großen Leidenschaft nachzugehen, sondern es mir noch dazu ermöglicht auch privat regelmäßig mit meinem Surfbrett verreisen zu können.

Pures Adrenalin, endlose Freiheit, unendliches Glück und zeitgleich unerschöpfliche Freude. Genau das sind die Worte, die das Gefühl beschreiben wenn ich eine Welle hinunter rase. Dabei vergesse ich alles um mich herum. Ich konzentriere mich nur auf die Welle, auf mich und auf mein Surfbrett. Dabei ist jede Anstrengung, die es mich gekostet hat diese Welle zu erkämpfen vergessen. Surfen ist inzwischen zu meinem Lebensmittelpunkt geworden.

Malibu Surfen
Layover in Los Angeles. Das ist der berühmte Surfspot in Malibu.

Was aber bringt mir diese Leidenschaft für meinen Beruf? Wellen werden von den Meeren dieser Welt produziert. Wellen sind ein Naturphänomen und durch nichts beeinflussbar. Manchmal dauert es Minuten, manchmal Stunden, manchmal aber auch Tage oder Wochen bis die Wellen bei mir ankommen. Und egal wie sehr ich mir die nächste Welle herbeisehne, ich muss ich mich in Geduld üben. Durch das Surfen habe ich gelernt geduldig zu sein. Das wiederum bringt mir eine unglaubliche Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in mein Leben. Gerade an Bord, in meinem Berufsalltag als Flugbegleiterin, sind das, neben der Empathie, die wichtigsten Eigenschaften die man meiner Meinung nach mitbringen sollte. Als Flugbegleiterin ist es wichtig, Ruhe, Zufriedenheit und Gelassenheit auszustrahlen um auch in stressigen Situationen noch den Überblick behalten zu können.

Surfen ist eine Sportart, die sowohl körperlich aber auch mental einiges von einem abverlangt. Manchmal schafft man es beim raus paddeln nicht mehr über die heranrollende Welle oder man schafft es beim Take Off nicht in der richtigen Sekunde aufzustehen und wird dann von der Welle und von Tonnen von Wasser durch den Ozean gewirbelt. Doch gerade in so Momenten muss man ruhig bleiben und nicht in Panik geraten. Die Welle spuckt einen ein paar Sekunden später sowieso wieder aus.

Los Angeles
Das Bild ist bei dem Dreh in Los Angeles für den Lufthansa Image Clip entstanden.

Und genau das nehme ich dann auch mit an Bord. Gerade vor dem Flug herrscht oft an allen Ecken Zeitdruck. Es geht vom Briefing direkt auf den Flieger wo dann sicherheitsrelevante Aufgaben auf einen warten, die höchste Konzentration erfordern und im Anschluss versucht man dann noch die grundlegen servicerelevanten Dinge bereits am Boden vorzubereiten. Oft ohne Verschnaufpause beginnt direkt im Anschluss das Boarding. Eine Phase in der man trotz hoher Arbeitsbelastung ruhig und ausgeglichen bleiben muss, denn als Flugbegleiterin wirkt man auf die Gäste oft wie ein Spiegel. Wenn ich den Gästen zufrieden, freundlich und ausgeglichen entgegen trete, dann reagieren sie so auch auf mich und fühlen sich an Board direkt wohl. Und genau das zu erreichen, das lehrt mich das Surfen.

So und wer jetzt Blut geleckt hat und auch mal auf dem Brett stehen möchte, für den habe ich hier noch ein paar Tipps: Gerade als Anfänger tut man sich oft schwer mit der Auswahl der richtigen Surfdestination.

Lufthansa bietet für jeden, egal ob Surfanfänger oder Surfprofi das perfekte Streckennetz, um für sein Level die perfekte Welle zu finden.

Sundowner Surf
Sonnenuntergang in Baleal, Portugal

Wer gerne innerhalb von Europa bleiben möchte, dem kann ich Portugal sehr empfehlen. Ich selbst mag den Norden Lissabons sehr gerne. Dort gibt es einen kleinen Surferort namens „Baleal“. Dort hat man zwei Küsten, so dass egal ob Surfanfänger oder Surffortgeschrittener für jeden immer ewas dabei ist. Zudem kann man in dem netten Örtchen ein wenig in den Surferlifestyle hinein schnuppern, denn dort wimmelt es gerade so von Surfern. Lufthansa fliegt Lissabon ab Frankfurt im Sommer sogar drei mal täglich an.

Wer bereit ist auch eine längere Reise auf sich zu nehmen, der muss ganz klar nach Kalifornien. Kalifornien ist quasi der Himmel eines jeden Surfers. Ich persönlich mag besonders die kleinen süßen Strandorte von Los Angeles wie Hermosa Beach oder Manhatten Beach. Los Angeles wird zudem von Lufthansa ab Frankfurt ganzjährig täglich angeflogen, und im Sommerflugplan sogar zweimal am Tag.

Wer nun Blut geleckt hat und mehr über meine Leidenschaft erfahren möchte, der darf mir gerne auch auf Facebook folgen: www.facebook.com/flyingsurf

Nun sage ich bis ganz bald!

Hang Loose (wie der Surfer sagen würde)

Eure Dani

 

P.S.: Habt ihr schon meine Videoclips auf YouTube/BeLufthansa gesehen? Dort findet ihr die Playlist Lufthansa Flugbegleiterin Dani on Tour 🙂