Hallo ihr Lieben, ich möchte mich zuallererst kurz vorstellen.
Mein Name ist Verena und ich bin seit ziemlich genau 2 Jahren stolze Flugbegleiterin bei der Lufthansa. Das erste Jahr bin ich Vollzeit geflogen und seit einem Jahr fliege ich Teilzeit. Vor meiner „Fliegerzeit“ habe ich bereits eine kaufmännische Ausbildung bei der Lufthansa Passage absolviert, doch es hat mich schon immer gereizt, auch mal die operative Seite des Unternehmens kennenzulernen und es war die richtige Entscheidung :-). Der Grund für meine jetzige Teilzeitbeschäftigung ist mein BWL-Studium, welches ich parallel dazu durchziehe.
Viele von euch fragen sich wahrscheinlich, wie es überhaupt möglich ist, beides zu vereinbaren – aus diesem Grund gebe ich euch heute einen kleinen Einblick:
Aktuell wird bei der Lufthansa das „Saisonalitätsmodell Kabine“ mit einer 83% Beschäftigung angeboten. Mit diesem Modell habe auch ich angefangen und es war unglaublich aufregend, im Sommer viel zu fliegen, den Job richtig kennen zu lernen und in den Wintermonaten die Teilzeit zu genießen. Nach ungefähr einem Jahr habe ich mich dann dafür entschieden, in ein Teilzeitmodell einzusteigen, welches mir auf das gesamte Jahr hochgerechnet eine regelmäßige Teilzeit pro Monat gewährt. Parallel dazu habe ich mit dem Studium begonnen.
Jeder Flugbegleiter und jede Flugbegleiterin hat nach der 6-monatigen Probezeit die Möglichkeit, zwei bis drei sogenannte „Flugrequests“ (Anzahl der Requests/“Anfragen“ abhängig vom Vertragsmodell) an unsere Planung abzugeben und somit die Chance, seinen Flugplan dadurch teils selbst zu gestalten. Ich lege meine Flugrequests dann nach bestimmten Kriterien fest, sodass ich an möglichst vielen Vorlesungen teilnehmen kann, aber auch so, dass meine freie Zeit z.B. am Wochenende nicht zu kurz kommt 😉 Nichtsdestotrotz muss man sich mit der Gestaltung des Dienstplanes auch intensiv auseinandersetzen, um seine Requests nicht abgelehnt zu bekommen.
Wie ihr seht, ist man als Flugbegleiter sehr flexibel, was die eigenständige Gestaltung der Dienstpläne anbelangt und man hat somit die Möglichkeit, nebenbei auch etwas Anderes zu machen.
Ist Fliegen und Studieren für mich eine gute Kombination?
Für mich persönlich ist das Fliegen bzw. meine Arbeit in Kombination mit meinem Studium eine totale Erfüllung. Ich freue mich jedes Mal auf meinen Dienstplan und meine Einsätze, finde aber auch die Herausforderung des Studiums sehr spannend. Es ist immer wieder faszinierend und so aufregend, beispielsweise am Anfang der Woche durch die Straßen von New York zu schlendern, oder die indische Sonne zu genießen, und einige Tage später mit den Kommilitonen in der Vorlesung zu sitzen. Manchmal frage ich mich, ob ich das wirklich erlebt habe 🙂
Selbstverständlich muss man sehr viel Disziplin aufbringen und auch im Layover, das ist unsere freie Zeit nach dem Flug, lernen. Es kommt auch mal vor, dass man sich dadurch nicht mit der Crew trifft oder auf Unternehmungen verzichten muss, aber auch das ist nur eine Frage der Organisation und schließlich nicht der Regelfall. Ich freue mich dann immer umso mehr darauf, das nächste Layover in vollen Zügen genießen zu können.
Ich hoffe, euch hat der kleine Einblick in mein Flieger-Studenten-Leben gefallen und ich freue mich schon, euch in meinem nächsten Beitrag mit ans andere Ende der Welt zu nehmen.
Bis Bald, Eure Verena