Hallo ihr Lieben,

in diesem Post dreht sich alles um die Uniform von uns Flugbegleitern.

Ich kann mich noch daran erinnern, als sei es gestern gewesen, als ich in Frankfurt in der “Pillbox” zum ersten Mal in meiner Uniform vor dem Spiegel stand. Ein Moment, den ich auf keinen Fall jemals wieder vergessen werde. Die Pillbox ist übrigens eine Art Geschäft, in der wir Flugbegleiter die Uniform bekommen.

So stand ich also vor nun schon mehr als fast 3 Jahren zum ersten Mal in der Pillbox und durfte in die Uniform hinein schlüpfen.

Wie genau läuft das aber nun ab mit der Uniform? Woher bekommt man die Uniform? Hat man bei der Uniform ein Mitspracherecht? Was mache ich, wenn mir die Uniform nicht passt? Und muss ich die Uniform selbst zahlen? Diese Fragen möchte ich im Folgenden erklären:

Ich fange also mal ganz von vorne an. Kaum mit dem Lehrgang begonnen, stand bei mir damals auch schon die Anprobe für die Uniform an. Warum macht man das so früh? Nun ja, die Pillbox ist zeitgleich auch die hausinterne Schneiderei und da die Uniform ja wirklich gut sitzen soll, wird die Uniform jedem Flugbegleiter angepasst. Das heißt die Pillbox braucht von der Anprobe bis zur Aushändigung der Uniform ein bisschen Zeit, um die jeweiligen Anpassungen vorzunehmen.

Bei dem Termin in der Pillbox durfte ich jedes Uniformteil erst mal anprobieren. Lufthansa stellt einem zu Beginn der Ausbildung ein komplettes Paket an Uniformteilen zur Verfügung. Man muss also nicht für die Uniform in Vorleistung treten. Das übernimmt Lufthansa für einen. So bekommen die weiblichen Flugbegleiter zum Beispiel 9 Blusen, 1 Kleid, 1 Hose und 2 Röcke. Dazu gibt’s die Uniformhandtasche oben drauf, eine Serviceweste, 2 Blazer, 1 Strickjacke, verschiedene Halstücher und eine Warnweste fürs Vorfeld. Man kann sich allerdings aussuchen, ob man lieber 4 Hosen anstelle der Röcke oder ob man lieber helle oder dunkle Blusen tragen möchte. Ich habe mich am Anfang für eine Mischung aus allem entschieden. So konnte ich dann mit der Zeit für mich rausfinden, was ich am liebsten mag. So gibt es bei mir inzwischen zum Beispiel Tage, an denen ich es liebe, mit dem Rock und hohen Schuhen aus dem Haus zu gehen, und an anderen Tagen fühle ich mich in der Hose und mit flachen Schuhen einfach wohler.

Mit dem Beginn des Arbeitsvertrages richtet Lufthansa für jeden Flugbegleiter ein Kleidergeldkonto ein. Auf dieses Konto wird jeden Monat ein gewisser Betrag von Lufthansa einbezahlt. Der selbe Betrag wird einem vom Gehalt abgezogen. Das passiert aber schon von Anfang an, so dass man das persönlich am Gehalt eigentlich nicht merkt. Die ersten zwei Jahre zahlt man mit dem Kleidergeld die Uniform ab. Und danach landet das Kleidergeld dann einfach auf dem Kleidergeldkonto. So kann man sich immer mal wieder ein neues Uniformteil kaufen. Die Uniform wird also zur Hälfte von Lufthansa und zur Hälfte von dem Flugbegleiter bezahlt. Bei der Erstausstattung tritt aber wie gesagt Lufthansa in Vorleistung.

Bei der ersten Anprobe kann man sich dann für die Teile entscheiden, die einem am besten gefallen. Da die Teile wie gesagt angepasst werden, steckt eine Schneiderin die Uniformteile ab. Als “Flugbegleiter-Lehrling” geht es nach der Anprobe dann ganz normal zurück in den Lehrgang. Kurz bevor die Serviceschulung los geht, kommt dann der große Tag der Abholung.

An dem Tag mussten wir damals mit einem großen Koffer anreisen um unsere komplette Uniform abzuholen. Und ich kann euch sagen, das ist einiges. Aber viel mehr noch! Es ist unglaublich aufregend, zu Hause plötzlich seine erste eigene Uniform im Schrank hängen zu haben. Ich erinnere mich noch genau daran, dass ich zu Hause erst mal alles ausgepackt habe und meinen damaligen Mitbewohnern jedes einzelne Teil in einer kleinen Modenschau präsentiert habe.

Auch euch zeige ich gern meine Uniformen. Viel Spaß beim Anschauen 🙂

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Für die Schuhe und die Strumpfhosen ist bei Lufthansa übrigens jeder Flugbegleiter selbst verantwortlich. Meiner Meinung nach ist das aber gerade bei den Schuhen ein großer Vorteil. Jeder hat doch unterschiedliche Füße und da man an Bord doch einiges an Metern, ja sogar einiges an Kilometern während so einem Flug zurück legt, bin ich persönlich da doch froh um Schuhe, die für meine Füße passend und vor allem bequem sind.

Ich hoffe, du hast nun einen kleinen Einblick zum Thema Uniform bekommen. Ansonsten schreibe mir gerne oder folge meinen Reisen auf meinem privaten Blog.

 

Bis Bald!

Eure Dani