StartTechnik Highlight des Monats: Vorstands-GetTogether mit Fr. Hufenbecher und Hr. Schulthess

Constanze Hufenbecher (LHT-Vorstand Finanzen, Corporate Services & VIP) und Antonio Schulthess (LHT-Vorstand Personal & Technical Services) trafen sich am 30.05.2017 im Showroom des Original Equipment Innovation Bereichs auf der LHT-Basis in Hamburg zu einem gemütlichen GetTogether mit den aktiven StartTechnik Trainees sowie ihrer Programmleiterin Fr. Niemann. Neben spannenden Einblicken in ihre beruflichen und privaten Vitas traten sie mit den Trainees in einen offenen und ehrlichen Austausch. Die von den Trainees zuvor gesammelten Hauptdiskussionspunkte rankten sich um die Themencluster „Frauenpower“, „Karriere@LHT“ und „LHT-Strategie“.

 

Nach einleitenden Worten von Elke Niemann, gewährten Antonio Schulthess und Constanze Hufenbecher tiefe Einblicke in ihre Werdegänge gepaart mit privaten Wendepunkten in ihrem Leben. Obgleich ihre Lebensläufe große Unterschiede aufweisen, so war für beide früh klar, so schnell wie möglich „Praxisluft“ zu schnuppern. Große Flexibilität und Entschlossenheit, Themen anzugehen sowie Verantwortung zu übernehmen, brachten sie in den ersten Berufsjahren schnell dazu, beruflich aufzusteigen. Dabei nahmen immer wieder (selbst organisierte) Zufälle entscheidende Wendungen in ihren Leben. Auch wenn auf den ersten Blick Beiden eine „Bilderbuchkarriere“ gelang, ging es die Karriereleiter nie nur hinauf. Viele freiwillige und erzwungene Neuanfänge waren notwendig, um berufliche Kapitel abzuschließen und neue Chancen realisieren zu können. Neben seinen beruflichen Erlebnissen schwärmte Antonio Schulthess vor allem von seiner 18-monatigen beruflichen Auszeit, während der er nach (zu) schnellem Karriereaufstieg wieder Kraft tanken und zurück zu sich selbst finden konnte. Constanze Hufenbecher schilderte detailliert, wie es ihr gelang, Beruf und Familie „unter einen Hut“ zu bekommen.

Daran anschließend ergab sich eine rege Diskussion, die zunächst die Themen „Frauenpower“ sowie das in Einklang bringen von Familie und Beruf beinhaltete. Dabei kristallisierte sich heraus, dass LHT als Arbeitgeber nur eingeschränkt durch gezielte Maßnahmen (Home Office, Eltern-Kind-Zimmer, Finanzierung von Belegplätzen in Kindergärten etc.) die Karriere junger Mütter (und Väter) unterstützen, jedoch nicht die Rolle des Staates und der Gesellschaft ersetzen kann. Schulthess appellierte   an die männlichen Trainees, ebenfalls einen äquivalenten Erziehungsanteil zu übernehmen, wenn der Nachwuchs auf die Welt kommt. Auch wenn Elternzeiten eine Herausforderung für die Personalplanung darstelle, würde man diese gern annehmen.

Darüber hinaus interessierte die Trainees, weshalb der Frauenanteil grundsätzlich und vor allem im höheren Management der LHT „so gering“ ausfalle. Grundsätzlich kämpfe die LHT laut Schulthess und Hufenbecher mit dem Problem, zu wenig Bewerbungen von Frauen im Allgemeinen und für höhere Managementpositionen im Speziellen zu erhalten, sodass in seltenen Fällen überhaupt die Option besteht, den Frauenanteil (auf Managementebene) zu steigern. Letztendlich bleibt es jedoch auch eine persönliche Entscheidung eines Jeden, sich diesen Schritt zuzutrauen oder überhaupt eine entsprechende Karriere anzustreben. Lufthansa Technik denkt dabei einen Schritt weiter und versucht bereits die Jüngsten im Kindergartenalter für Technik und Ingenieurwissenschaften (v.a. MINT-Studiengänge) zu begeistern, um in späteren Jahren aus einem heterogeneren Pool an Bewerbern auswählen zu können und dadurch automatisch einen höheren Frauenanteil generieren zu können. Dies sei jedoch nur im Verbund mit anderen Unternehmen möglich.

Besonders interessant für alle Trainees war der Themenblock „Karriere@LHT“. Laut Hufenbecher und Schulthess hat ein attraktiver Arbeitgeber neben finanziellen, persönlichen und fachlichen Weiterentwicklungen vor allem durch attraktive Arbeitsinhalte in einem dynamischen Umfeld zu überzeugen, in welchem sie die Lufthansa Technik auch langfristig gut aufgestellt sehen. Neben der reinen Managementlaufbahn mit zunehmender Personalverantwortung, verwiesen sie auch auf die Möglichkeit, eine Expertenlaufbahn in Form einer Fachkarriere einzuschlagen. Diese Option besteht bereits in gewissem Umfang und soll weiter ausgebaut werden. Beide halten nichts von einer standardisierten Personalentwicklung und einem klar vorgegebenen Karriereweg. Es soll kein „Rundum-Sorglos-Paket“ geschnürt werden, sondern jeder Mitarbeiter dazu ermuntert werden, aktiv neue Herausforderungen zu suchen.

StartTechnik Trainees mit Programmleiterin Fr. Niemann (3. v.l.) sowie den LHT-Vorständen Fr. Hufenbecher (5. v.r.) und Hr. Schulthess (4. v.r.
StartTechnik Trainees mit Programmleiterin Fr. Niemann (3. v.l.) sowie den LHT-Vorständen Fr. Hufenbecher (5. v.r.) und Hr. Schulthess (4. v.r.

Nach einer Stärkung am Buffet wurde das dritte Themencluster „LHT-Strategie“ mit der zukünftigen strategischen Ausrichtung des Konzerns diskutiert. Dabei setzt die Lufhansa Technik auf eine klare organische Wachstumsstrategie gepaart mit gezielten M&A-Aktivitäten bei gleichbleibender Rendite. Aufgrund der Sättigung des europäischen Marktes wird dieses Wachstum insbesondere in den Regionen Americas und APAC verfolgt. Insgesamt ist die LHT laut Schulthess viel mehr als nur ein „One Stop Shop“, da sie den Vorteil jahrzehntelangen Knowhows ihrer Ingenieure aus dem MRO-Geschäft mit Erfahrungen aus dem Flugbetrieb kombinieren kann und somit über eine vollständige Kenntnis des gesamten Flugzeugs verfügt, was ihre einzigartige Stellung am Markt ausmacht. Eine wichtige Säule ist zudem die weitere Ausrichtung hinsichtlich Digitalisierung, der durch die neue Schaffung einer eigenen Product Division bereits Rechnung getragen wurde und die in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden soll. Zwar sei es nicht möglich, den „Start-up Spirit“ im gesamten Konzern zu schaffen, jedoch werden mehr und mehr Einheiten geschaffen, aus welchen es punktuell gelingen soll, den Konzern noch dynamischer und agiler zu machen.

Insgesamt konnten beide Seiten ein sehr positives Fazit ziehen. Antworten von „ganz oben“ mit persönlichen Tipps erhält man nicht jeden Tag. Auch Constanze Hufenbecher und Antonio Schulthess hatten großes Interesse an dem Austausch. Die Trainees gehören laut Schulthess zu der Art von Mitarbeitern, die die LHT brauche – unvoreingenommen, hoch motiviert und mutig, auch unkonventionelle Wege einzuschlagen, Entscheidungen zu treffen und bewusst „anzuecken“, um eingefahrene Prozesse und Verhaltensmuster aufzubrechen und dadurch neue Horizonte zu eröffnen sowie Potenziale zu nutzen. Junge Talente sollen für Ihre Ideen kämpfen und versuchen, andere davon zu überzeugen.

 


 

StartTechniker Kurzprofil

Julian Weber hat am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Operations Research, Supply Chain Management & Logistik studiert. Während seines Studiums absolvierte er Praktika im Controlling bei Bilfinger und der Geschäftsfeldentwicklung von Bosch in Südostasien. Zudem sammelte er im Rahmen eines weiteren Praktikums erste Erfahrungen im Lufthansakonzern und konnte seine Kenntnisse im Bereich Supply Chain Management der Flugzeugüberholung anwenden. Im Anschluss blieb er durch das Nachwuchsförderprogramm „TechnikTalents“ in engem Kontakt mit Lufthansa Technik. Zurzeit ist Julian in seinem ersten Traineeeinsatz bei Lufthansa Technik Logistik Services in Hamburg und arbeitet an der Weiterentwicklung und Optimierung des internationalen Logistiknetzwerks für die Geräteversorgung. In seiner Freizeit treibt Julian gerne Sport und erkundet fremde Länder – sein letzter Trip brachte ihn erstmals nach Panama.