Moin zusammen,
mein Name ist Jakob, ich bin 20 Jahre alt und mache eine Ausbildung zum Fluggerätmechaniker in der Fachrichtung Triebwerkstechnik am Standort Hamburg. Ich bin im dritten Lehrjahr und hatte die Möglichkeit einen Teil meiner Ausbildung an einem ausländischen Standort der Lufthansa Technik zu absolvieren.
Zusammen mit drei weiteren Azubis aus Hamburg ging es für mich Ende Oktober nach Malta, wo ich für drei Wochen eingesetzt wurde.
Lufthansa Technik Malta ist ein auf Base Maintenance spezialisierter Standort, der neben der Lufthansa noch viele weitere Kunden mit seinen Dienstleistungen betreut.
Vor Ort können fast alle Airbusmuster betreut werden, unter anderem auch die A-340 Familie sowie die neue A-350. Zusätzlich werden auch Dienstleistungen für Boeingmuster, wie der 737 angeboten.

Mein erster Tag begann mit einer Führung über das Gelände sowie einer Sicherheitseinweisung. Anschließend wurde mir meine Arbeitskleidung und die Schutzausrüstung übergeben, die bei einigen Arbeiten notwendig ist. Danach wurde ich meinen neuen Kollegen vorgestellt, die mich sehr herzlich und freundlich begrüßten und in ihr Team aufnahmen. Da ich in Hamburg an den Triebwerken arbeite, wurde ich auch auf Malta dem Team zugeteilt, welches zum einen für die Triebwerke, aber auch für die APU (auxiliary power unit) und den Tank zuständig ist.

Während meiner ersten beiden Tage war eine A-340 300 der Lufthansa in dem Hangar abgestellt, an der noch kleinere Tankarbeiten durchgeführt wurden. Zum größten Teil bestanden diese Aufgaben aus Inspektionen im Tank und dem Verschließen der Zugangsöffnungen. Obwohl diese Aufgaben etwas völlig neues für mich waren, konnte ich meine Kollegen hierbei tatkräftig unterstützen und einiges über Tankarbeiten lernen.
Am Mittwoch ging es dann richtig los. Der alte Flieger verließ die Halle und der neue wurde in die Halle geschleppt. Unzählige Mitarbeiter machten sich sofort an die Arbeit und begannen mit ihren Arbeiten am Flugzeug. Dockanlagen wurden an die Maschine geschoben, Kraftstoff wurde abgelassen, Verkleidungen wurden entfernt und auch für meine Truppe und mich gab es von Beginn an einiges zu tun. Da im Verlauf des D-Checks die Triebwerke des A-340 abgebaut werden, wurden ein Kollege und ich damit beauftragt, die Fan Cowls sowie die Thrust Reverser zu demontieren. Während wir also die Triebwerke für die Demontage vorbereiteten, waren andere dabei die Versorgungsleitungen zu trennen. Sobald die Triebwerke bereit für das Abbauen waren machte sich auch schon Viererteams an die Arbeit. Ich war überrascht, wie schnell ein Triebwerk nicht mehr unter der Tragfläche hängt sondern auf dem Hangarboden steht. Für mich waren die CFM 56 Triebwerke ,,alte Bekannte”, da ich auch in Hamburg schon oft an diesem Muster gearbeitet hatte.
Im Verlauf der nächsten Wochen war ich immer mal wieder für Arbeiten am Triebwerk eingesetzt. So wurde ich zum Beispiel damit beauftragt die Outlet Guide Vanes auszubauen, an denen vorher eine Beschädigung festgestellt worden war. Diese wurden dann repariert und wieder einegebaut. Überraschend oft unterstützte ich auch Kollegen bei Arbeiten am Pylon. Dies ist das Bauteil, an dem das Triebwerk eigentlich befestigt ist. Hier mussten wir unter anderem die Hauptkraftstoff Leitung ausbauen, um sie anschließend auf mögliche Schäden zu inspizieren. Nach der erfolgten Inspektion ersetzten wir die Dichtung durch neue und machten uns an den Einbau.
Besonders aufregend war hierbei für mich die Tatsache, dass ich, gesichert mit einem Klettergeschirr, auf die Tragfläche steigen musste, um von oben gewisse Stellen erreichen zu können. Und auch für Arbeiten am Trimmtank, der hinten im Höhenruder sitzt, mussten ich und Kollegen immer mal wieder ins Flugzeuginnere steigen. Dort hinter dem Druckschott der Kabine ist es sehr dunkel und auch der Platz ist hier sehr knapp. Umso mehr kam es hierbei sehr stark auf Teamwork an. Zwar waren diese Aufgaben sehr herausfordernd, jedoch auch sehr lehrreich und gerade durch die Kollegen auch oft unterhaltsam.

Nach der Arbeit nutzte ich sehr oft die Sonne und fuhr direkt von der Arbeit zum Strand. Hier war eine kleine Bucht im Nordwesten der Insel mein absoluter Geheimtipp. Das Wasser war für November noch überraschend warm und den Sonnenuntergang konnte man auch sehr gut von dort aus sehen. Neben dem Strand ging es regelmäßig in kleinere Orte und Städte und ich konnte einige schöne Orte auf Malta entdecken.
Für mich war der Auslandseinsatz eine sehr gute Erfahrung. Das Arbeiten am Flieger und das englische Kommunizieren mit den Kollegen war sehr aufregend und definitiv nur von Vorteil. Ich würde jedem einen solchen Auslandseinsatz empfehlen und sofort wieder an so einem Programm teilnehmen.
Ihr interessiert euch auch für die Luftfahrt und könntet euch einen Beruf in dieser Branche vorstellen? Dann schaut doch auf www.be-lufthansa.com vorbei und informiert euch über euren möglichen Traumberuf.
Viele Grüße
Euer Jakob