Hallo liebe Blogleser,

da dies mein erster Blogartikel ist,  möchte ich mich gerne vorstellen.

Mein Name ist Luca, ich bin 19 Jahre alt und habe 2016 meine Ausbildung zum Fluggerätelektroniker bei der Lufthansa Technik AG in Frankfurt begonnen. Seit ein paar Monaten befinde ich mich nun im dritten Ausbildungsjahr, was bedeutet, dass ich bis zum Ende meiner Ausbildung einer Fachabteilung zugeordnet bin, in welcher ich direkt am Flugzeug eingesetzt werde.

Jeder Auszubildende (m/w) durfte einen Wunsch abgeben, an welchem Flugzeugmuster er/sie bis zum Ausbildungsende arbeiten möchte. Ich arbeite an den Kurzstreckenflugzeugen der Lufthansa, sprich der Airbus A320-Family. In meiner „neuen“ Abteilung wurde mir ein Lehrgeselle zugeteilt, mit dem ich bis zum Ende der Ausbildung zusammen arbeiten werde. Auch wir Auszubildende arbeiten im Drei- Schicht System, sprich Früh,- Spät- und Nachtdienst, denn die Flugzeuge stehen niemals still und werden 24/7, 365 Tage im Jahr von uns betreut. Mein Arbeitsalltag sieht folgendermaßen aus:

Während der Früh- und Spätschicht bin ich primär auf der Rampe, sprich auf dem Vorfeld unterwegs. Daher wissen wir nie, was für Arbeiten im Dienst auf uns zukommen. Einige Arbeiten werden im Voraus geplant und auf die einzelnen Teams der Rampe verteilt. Vom Auffüllen der Triebwerksöle bis zum geplanten Räder- oder Cockpitmonitorwechsels kann alles dabei sein.

Außerdem stehen Routinearbeiten an, wie zum Beispiel „R-Module“, bei denen alle Räder auf Sicht kontrolliert werden, der Reifendruck überprüft wird und wichtige Dokumente ausgetauscht werden müssen. Dabei kann es vorkommen, dass Räder gewechselt werden müssen, wenn das Profil sein Minimum an Lauffläche erreicht hat oder offensichtliche Schäden am Rad entstanden sind. Hauptsächlich beheben wir jedoch Defekte die tagsüber entstehen. Auch hier kann vom Passagiergurt bis zum Flugsteuerungscomputer alles dabei sein. Unsere Arbeit kann man gut mit den Arbeiten des ADAC vergleichen. Wir sind dafür zuständig, die Flugtüchtigkeit der Kurzstreckenflugzeuge bei einem Fehler aufrecht zu erhalten und Verspätungen durch technische Defekte so gering wie möglich zu halten. Das kann ab und zu ziemlich sportlich sein, um unsere Arbeiten rechtzeitig abschließen zu können, da die Flieger meistens nur eine Bodenzeit von 45 Minuten haben.

Unsere Arbeiten in der Nachtschicht, im Vergleich zum Früh- oder Spätschicht, sind deutlich geplanter und es werden Arbeiten durchgeführt, für die tagsüber keine Zeit war. Aber keine Sorge… Die Lufttüchtigkeit wird davon auf gar keinen Fall beeinträchtigt :-).

In unserer Einteilungsrunde bekommen wir für ausgewählte Flugzeuge Arbeitspakete, die wir in unserer Arbeitszeit abarbeiten müssen. Die Arbeitspakete beinhalten hauptsächlich so genannte „Jobcards“, welche die durchzuführenden Instandhaltungsarbeiten genau beschreiben und gleichzeitig  als Dokumentationsgrundlage dienen. Die anfallenden Arbeiten können von Flieger zu Flieger unterschiedlich sein. Vom „R-Module“ bis zum Filterwechsel am Triebwerk kann auch wieder alles dabei sein. Das macht unsere Arbeit auch so spannend und abwechslungsreich, weil wir im Voraus nie so genau wissen, welche Arbeiten uns erwarten.

Arbeiten auf einem Flughafen und in direkter Nähe von Flugzeugen ist vor allem für das Gehör sehr schädlich, da der Lautstärkenpegel ganz schnell über 100 Dezibel gehen kann. Deswegen ist es nicht nur sinnvoll Gehörschutz zu tragen; es ist sogar vorgeschrieben. Nicht nur in der Nähe von Flugzeugen kann es sehr laut sein, sondern auch in den Flugzeugen an sich. Im unseren „Avionics Compartment“ ist es besonders laut, weil dort dauerhaft ein Gebläse läuft, das die Systemcomputer kühlt.

Zusammengefasst macht mir die Arbeit sehr viel Spaß und ich finde die Abwechslung zwischen elektrischer und mechanischer Arbeit super! In diesem Sinne hoffe ich, dass ich Euch einen kleinen Einblick in meine Ausbildungszeit an den Kurzstreckenflugzeugen geben konnte!

Habt Ihr auch Lust, die Luftfahrttechnik hautnah zu erleben? Dann schaut doch mal unter www.be-lufthansa.com vorbei und informiert Euch über ein Schülerpraktikum oder einen Ausbildungsplatz bei der Lufthansa Technik AG!

Bis zum nächsten Mal!

Euer Luca