Hallo,

ich heiße Joshua und bin im 3. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei Lufthansa Technik in Hamburg.
In meiner Ausbildung lerne ich, wie man elektronische Geräte und Systeme überprüft und repariert.
Wenn du mehr über die ersten Jahre meiner Ausbildung wissen möchtest, ließ dir doch mal meinen Blogeintrag über mein Berufsbild durch.

 

Im Folgenden möchte ich Dir von meinem vierwöchigen Auslandseinsatz im Januar auf Malta berichten.

Malta International Airport - Luqa
Malta International Airport – Luqa

Der erste Arbeitstag startete mit einer kurzen Führung über das Gelände, ein paar auszufüllenden Dokumenten und der Einkleidung.
Danach ging es für meinen Kollegen und mich auch schon direkt in die uns zugeteilten Bereiche.

Ich wurde, meinem Ausbildungsberuf entsprechend, den Fluggerätelektronikern im Hangar 1 zugeordnet.
Wie dir vielleicht aufgefallen ist, lerne ich nicht den Beruf des Fluggerätelektronikers, sondern den des Elektronikers für Geräte und Systeme.
Da bei der Lufthansa Technik Malta aber überwiegend große ausführliche C- und D-Checks an Mittel- und Langstreckenflugzeugen durchgeführt werden und vor Ort keine elektronischen Geräte überprüft und repariert werden, ist mein Beruf hier nicht vertreten.

Der Fluggerätelektroniker ist für alles elektrische und elektronische rund um das Flugzeug und in der Kabine zuständig.
Dieses Berufsbild zu übernehmen war kein Problem für mich, weil die Grundlagen beider Berufe sehr ähnlich sind und ich in der Ausbildung bereits viel Wissen über Flugzeuge sammeln konnte.

 

Der D-Check des im Hangar 1 aufgebocktem A340-600 war bereits in der vierten von acht Wochen und damit wieder in der Wiedereinbau-Phase.

Bei den Fluggerätelektronikern angekommen, ging es nach einer kurzen Vorstellung direkt los: einige defekte Displays in den Rückenlehnen der Sitze mussten ausgebaut und ersetzt werden.

Nach ein paar Versuchen hatte ich den Dreh raus und konnte selbstständig weiter arbeiten.
Genauso verhielt es sich mit den folgenden Aufgaben:
Das Unterhaltungssystem in den Rückenlehnen der Sitze musste in jeder Sitzreihe an den Kabelbaum im Flugzeug angeschlossen werden,
Kopfhörer und Fernbedienungen mussten getauscht werden und Kabelführungen wurden auf dem Boden verlegt.

Dies sind alltägliche Aufgaben im Ablauf eines D-Checks. So nahm die Kabine des Airbus A340-600 von Tag zu Tag immer mehr Gestalt an.
Ein paar Wochen vor meiner Ankunft wurden all diese Einbauteile ausgebaut und überprüft.
Beschädigte oder defekte Bauteile wurden zur Reparatur versandt und neue angefordert, die nun eben eingebaut werden mussten.

Es gab aber natürlich nicht jeden Tag das gleiche zu tun!
An einem Morgen bin ich mit einem Kollegen über die Tragfläche zur Triebwerksaufhängung geklettert, um mehrere gebrochene Kabelbaumhalterungen auszutauschen.

Generell war es von Vorteil keine Höhenangst zu haben, da es häufiger vorkam, dass man auch außen am Flugzeug arbeiten musste – zum Beispiel zum Reparieren eines Steckers der Klimaanlage im Tragflächenansatz oder zum Abschirmen der Antennen für die Luftverkehrskontrolle an der Oberseite des Rumpfes aufgrund verschiedener Funktionstest.

Neben verschiedenen Einbauaufgaben, sowohl in der Kabine als auch im Cockpit, gab es in den letzten Wochen viele Funktionstests, die durchgeführt werden mussten.
Diese reichten von einfachen Taster Betätigungen in der Kabine und am Flugbegleiter Touchscreen, über Tests der Notfallbeleuchtung, Durchgangsprüfungen von Leitungen, austauschen von Leuchtstoffröhren bis hin zu Tests verschiedenster Flugsteuerungssysteme.

Letztere wurden meist mit der Multipurpose Control and Display Unit (kurz MCDU), einem Computer in der Mittelkonsole des Cockpits durchgeführt.
Dazu gehörte zum Beispiel auch der Test der Feuerlöschsysteme.

Multipurpose Control and Display Unit (MCDU)

Für einige dieser Tests war es notwendig andere Systeme zu deaktivieren.
Dazu musste ich in das Elektrik und Elektronik Abteil (E&E Compartment) im Bauch des Flugzeugs um die entsprechenden Sicherungen zu ziehen.

Circuit Breaker Panel im E&E-Compartment
Circuit Breaker Panel im E&E-Compartment

Bei einem anderen Test mussten mein Kollege und ich mittels eines Testgeräts die Fluggeschwindigkeit und die Höhe über die Pitotrohre (Staudruckrohre) simulieren.
Dazu wird ein dem der Geschwindigkeit und Höhe entsprechender Druck auf die Pitotrohre gegeben.

Pitot-Test
Pitot-Test

In diesen vier Wochen hab ich sehr viele verschiedene Aufgaben ausgeführt und dabei auch viel gelernt.
Besonders hat es mir gefallen die verschiedenen Systeme zu testen und Geräte, die ich in der Werkstatt in Hamburg bereits bearbeitet habe,
im eingebauten Zustand und im Betrieb zu sehen.

Sonnenaufgang am Hangar
Sonnenaufgang am Hangar

Auch in der Freizeit habe ich mit meinem Kollegen viel von der kleinen Insel gesehen.

Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Air Malta hebt in Richtung der Lufthansa Technik Malta Hangars ab.
Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Air Malta hebt in Richtung der Lufthansa Technik Malta Hangars ab.

Dieser Auslandseinsatz hat mir viel Spaß bereitet und meinen Horizont sowie meine Englischkenntnisse erweitert.
Ich würde jeder Zeit wieder an einem Auslandseinsatz teilnehmen und kann es besten Gewissens empfehlen.

Bist auch Du technikbegeistert und hast Interesse an einer abwechslungsreichen Ausbildung, Beruf oder Praktikum?
Dann schau doch mal auf Be-Lufthansa.com vorbei!

Ich hoffe Dir hat mein Bericht über den Auslandseinsatz gefallen!
Viele Grüße aus Hamburg

Joshua

Schriftzug der Lufthansa Technik Malta
Schriftzug der Lufthansa Technik Malta