Mein Praxiseinsatz bei der Lufthansa Technik Malta

Hallo! Ich bin Imke und ich studiere nun seit drei Jahren bei der Lufthansa Technik AG dual Maschinenbau. Ich habe in Hamburg schon einige Abteilungen durch die Praxiseinsätze kennengelernt und habe jetzt die Möglichkeit noch mehr vom Konzern zu entdecken. Und genau daran, also an meinem jetzigen Praxiseinsatz bei der Lufthansa Technik Malta, möchte ich euch teilhaben lassen.

Eingang der Basis auf Malta
Eingang der Basis auf Malta

Hier am Standort Malta werden überwiegend große Checks (C-Checks, IL-Checks, D-Checks und Kabinen Modifikationen) durchgeführt. Dabei gibt es viele Inspektionen, Wartungen, Komponentenwechsel, spezifische Modifikationen und natürlich auch kleine Findings wie z.B. kleine Dellen, Kratzer, Furchen, Scheuerstellen, Korrosion oder beschädigte Bohrungen, die repariert werden müssen.

Für die entsprechenden Reparaturen gibt es vom Hersteller des Flugzeugs oder des Flugzeugbauteils Reparaturanweisungen (sog. Manuals), welche befolgt werden müssen, wenn die Beschädigungen die Grenzen der vorgeschriebenen Tiefe, Größe oder auch min. Abstand zu anderen Bauteilen einhalten. Falls die Beschädigungen mit nur einem Maß außerhalb der vorgegeben Toleranzen sind, wird dies an meinen jetzigen Bereich, das Engineering, weitergegeben.

Das Engineering sitzt in der vierten Etage, über den Shops der Produktion (und hat eine unglaubliche Aussicht über die Insel (siehe unten)) und besteht aus ungefähr zehn Ingenieuren (Aircraft Engineers) die den sechs Lines der Basis zugeteilt sind.

Ausblick des Engineerings
Ausblick des Engineerings

Der jeweilige Aircraft Engineer, der ein Problem betreut, erstellt dann einen Damagereport, in dem dargelegt wird, wo und wobei die Beschädigung gefunden wurde, welcher Art die Beschädigung ist, welche Abmaße die Beschädigung hat und was schon gemacht wurde (z.B. weitere Inspektionen, Non-Destructive-Testing, etc.). Dafür begutachtet er natürlich auch selbst den Schaden am Flugzeug, hält Rücksprache mit dem dafür zuständigen Mitarbeiter der Produktion, und sammelt so alle nötigen Informationen.

Der Damagereport wird dann in den meisten Fällen zum Hersteller des Flugzeugs, oder der Komponente geschickt und um alternative Reparaturanweisungen, sowie die Genehmigung, bzw. Zertifizierung der Reparatur gebeten (eine Abweichung muss immer „approved“ werden).

Nach Erhalt der Reparaturanweisungen erstellt der zuständige Aircraft Engineer eine „Engineering Order“ (EO), mit eben diesen Anweisungen und einigen Formalitäten, welche zurück an die Produktion geht. Dort kann dann die Reparatur durchgeführt und abgestempelt (als nach den Anweisungen durchgeführt gekennzeichnet) werden.

A321-200 im Landeanflug auf Malta
A321-200 im Landeanflug auf Malta

Ein Aircraft Engineer hat aber natürlich auch noch andere Aufgaben, wie z.B. die Vorbereitung von Maintenancetasks vor einem Layover, die in vorherigen EOs festgelegt wurden, oder aus Defekten resultieren, die bei der Operation bemerkt und im Logbuch vermerkt wurden. Dabei muss darauf geachtet werden, ob dafür bestimmte Teile (z.B. beim Tausch von Komponenten) oder Werkzeuge benötigt werden, die noch organisiert werden müssen, oder ob für die Durchführung der Maintenancetasks ein besonders hoher Aufwand betrieben werden muss (z.B. Ausbau anderer Komponenten), sodass dies bei der Planung des Layovers berücksichtigt werden kann.

A340-600 im Dock
A340-600 im Dock

Im Rahmen meines Praxiseinsatzes übernehme ich zurzeit die oben beschriebenen Tätigkeiten des „Aircraft Engineers“. Sämtliche Arbeiten werden danach nochmals von einem „Authorized Aircraft Engineer“ überprüft (damit am Ende auch alles richtig ist).

Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich auch noch einige Aufgaben aus dem Bereich Planning bearbeiten, da hier Engineering & Planning ein Bereich ist. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt, weil ich vorher noch nie im Planning war.

Nach der Arbeit nehme ich natürlich die Gelegenheit wahr, Malta zu erkunden. Und Malta hat einiges zu bieten. Von den Klassikern wie Valletta oder der ‘Blue Grotto’ bis hin zu den im Sommer stattfindenden Feiern zu Ehren der Heiligen der jeweiligen Kirchen (von den es übrigens ungefähr 360 auf Malta gibt). Diese Feiern bestehen aus einer ganzen Woche voller Musik (die von den lokalen Blaskapellen gespielt wird), Umzügen und ganz wichtig sehr viel Feuerwerk. Gleich in meiner ersten Woche auf Malta hat der Ort in dem ich wohne ebenso eine Feier ausgerichtet. Im Bild könnt ihr sehen, wie so ein Umzug aussehen kann. Was auf dem Bild nicht zu sehen ist, ist das noch vor der Statue des Heiligen die Blaskapelle läuft.

Umzug zu Ehren des Heiligen
Umzug zu Ehren des Heiligen

Eine weitere Eigenschaft, die ich an Malta sehr schätze, ist die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Malteser gegenüber jedem der Hilfe braucht. Diese wird einem von jedem entgegengebracht, egal ob von meinen Kollegen hier auf der Basis, dem Busfahrer oder einem Fremden auf der Straße – meistens sogar ungefragt. Wenn jemand suchend oder etwas verloren aussieht, wird freundlich Hilfe angeboten.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mich sehr freue hier zu sein. Der Praxiseinsatz ist wirklich toll! Ich habe schon jetzt viel Neues kennengelernt und durch das tolle Team hier macht alles noch einmal mehr Spaß.

Falls ihr auch Lust habt solch eine Chance wahrzunehmen, schaut gerne auf Lufthansagroup.careers/Technik vorbei und informiert euch über unsere Dualen Studiengänge oder Ausbildungen!

 

Bis zum nächsten Mal!

Imke